Didier Plaschy über die Beschwerde einiger TV-Zuschauer, dass sein Walliser Dialekt oft nicht verständlich sei ...
Ich kann das schon nachvollziehen. Ich versuche, im Fernsehen etwas weniger schnell zu reden. Aber grundsätzlich sind wir im Wallis sprachlich natürlich etwas stecken geblieben. Andere haben sich Deutschland mehr angenähert. Wenn der Walliser sagt «e Raglettä» hat das mit Raclette halt nichts zu tun. Das heisst «viel». Und das Wort «Tolu» bedeutet ein Loch, von denen gibt es ja im Skirennsport etliche.
Über sein Talent für Fremdsprachen ...
Ich rede sieben Sprachen. Alles Germanische und Lateinische. Also nichts Extravagantes. Schwedisch und Holländisch ist vielleicht das Aussergewöhnlichste. Spanisch habe ich vor der WM in der Sierra Nevada gelernt. Eigentlich wollte ich mich ja mit den Leuten vor Ort unterhalten, schlussendlich hatte ich dann zusammen mit Kalle Palander ein kleines Intermezzo mit der Guardia Civil als wir dann zu später Stunde an unserem letzten Abend leicht angeheitert um die Strassen zogen.
Über den Vorwurf, dass er als Gelegenheits-Coach von Ramon Zenhäusern die Fahrten des «Doppelmeters» nicht neutral kommentieren könne …
In Wahrheit bin ich oft fast zu streng mit ihm. Das ist, wie wenn man als Vater seinen Sohn trainiert. Da ist man nicht zu lieb, da kippt es eher ins Gegenteil. Ich versuche, nicht zu patriotisch zu sein und alle objektiv zu beurteilen.
Über seine legendären Trainingsmethoden als Trainer der Swiss-Ski-Future-Gruppe ...
Ich bin mit Yule und Zehnhäusern oft auf einer Teppich-Anlage in Interlaken gefahren. Oder habe sie an Rollski mit dem Auto gezogen. Solche Dinge würde ich heute noch mehr machen. Es geht darum, wie man junge Fahrer vor gröberen Verletzungen schützen kann. Nur der Muskelaufbau reicht da nicht. In Sachen Koordination muss man neue Wege gehen. Es braucht viel mehr runde, katzenhafte Bewegungen. Geschmeidigkeit ist ein zentrales Ziel.
Über die Entwicklungen im Skirennsport …
Ich befasse mich intensiv damit, vor allem mit der Methodik. Wie können wir uns weiterentwickeln? Alle Fortbewegungsgeräte faszinieren mich zurzeit, ich lerne jetzt gerade Skateboarden, mit dem Ziel, mit paralleler Fussstellung den Pumptrack mit dem Board zu bewältigen.
Über seinen Patriotismus und die vielen ausländischen Trainer bei Swiss-Ski …
Wir haben zu wenig Schweizer, die den Weg zum Trainer einschlagen. In der Schweiz haben wir immer noch das Gefühl, dass Skirennfahrer und Trainer zu sein kein einträglicher Beruf ist. Das Lohnniveau bei Swiss-Ski ist natürlich für ausländische Trainer auch viel attraktiver als für Schweizer. Aber ja, ich bin ein Patriot. Mir geht das Herz auf, wenn die Schweizer Flagge gehisst wird.
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Über die Parallel-Rennen …
Der Parallel-Riesenslalom ist einfach schwierig. Der Slalom wäre das einzige Format, das Sinn macht. Da ist die Möglichkeit auch vom Gelände her am besten, zwei gleichwertige Kurse zu setzen. Und im Kinderbereich erlebe ich es immer wieder, dass der Parallel-Slalom ein absoluter Hit ist. Man müsste mal ein Format haben und daran festhalten und Erfahrungen sammeln. Im Snowboard funktionieren die Parallel-Rennen ja bestens. Aber im Skisport verstrickt man sich immer wieder.
Über weitere Schweizer-Medaillen bei der WM …
Wir haben im Riesenslalom die beste Männer-Mannschaft seit von Grünigen, Accola, Locher und Kälin. Darunter haben wir zwei Siegfahrer. Der Frauen-Riesenslalom wird das ausgeglichenste Rennen der WM. Wenn Lara Gut-Behrami ihr Potenzial abruft, ist sie ganz vorne dabei. Im Slalom haben wir drei Siegfahrer. Da sind wir die Favoriten, zumal ich unserem vierten Mann Marc Rochat auch sehr viel zutraue. Bei den Frauen wird es schwierig, an Shiffrin vorbeizukommen. Von Wendy Holdener habe ich jetzt aber gerade sehr starke Trainings-Videos gesehen. Sie ist immer eine Medaillenkandidatin.