Wendy Holdener wagt sich zum Body-Painting
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Wie einst Sonja Nef:Wendy Holdener wagt sich zum Body-Painting

Bodypainting vor der WM
Wendy Holdener macht es wie Sonja Nef vor 20 Jahren

Wendy Holdener (29) kämpft an der Ski-WM um die Medaillen. Ihr früheres Idol, Ski-Legende Sonja Nef (50), drückt ihr dafür kräftig die Daumen.
Publiziert: 06.02.2023 um 01:06 Uhr
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Aktualisiert: 06.02.2023 um 18:46 Uhr
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Wendy Holdener vor der WM in Méribel. Sie trägt die Schweiz im Herzen und auf dem Rücken.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Mathias GermannReporter Sport

Wendy Holdener ist noch ein Teenager, als sie im Kraftraum neben der Skisprunganlage in Einsiedeln SZ Gewichte stemmt. Kaum ein Ski-Fan kennt sie zu diesem Zeitpunkt. Doch das junge Talent hat viel vor – Holdener will es eines Tages in den Weltcup schaffen, Rennen gewinnen, Weltmeisterin werden. Genauso wie jene Frau, die während ihrer schweisstreibenden Kondi-Einheiten an der Wand von einem Poster lächelt: Sonja Nef, Riesenslalom-Weltmeisterin von 2001.

«Sie war immer mein Vorbild. An ihre genialen Siege kann ich mich zwar nicht genau erinnern. Aber ich habe viele Fahrten im Internet gesehen und rasch gemerkt, welch coole Karriere sie trotz ihrer grossen Knieprobleme hingelegt hat», sagt Holdener.

Mittlerweile hat die 29-Jährige ihre Kindheitsträume längst verwirklicht. Holdener schaffte es nicht nur in den Weltcup, sondern stand 47 Mal auf dessen Podest und gewann fünf Rennen – in diesem Winter ihre ersten beiden Slaloms. Dazu hamsterte die Schwyzerin aus Unteriberg vier WM-Titel und einmal Olympiagold. «Alles, was noch kommt, ist Zugabe», sagt sie vor der WM-Kombi, «gleichzeitig fühle ich mich sehr gut und bin bereit, Gas zu geben.»

Wie sie Gas geben kann, beweist sie direkt bei ihrem ersten Auftritt an der WM 2023. Sie gewinnt in der Kombi Silber.

Mal was Neues

Bevor sich Holdener in ihr WM-Abenteuer stürzte, wagte sie sich für Blick auf ein für sie ganz neues Terrain. So wie ihr Idol Sonja Nef vor den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City (USA) liess sich auch Holdener den Rücken bemalen – auf Englisch lautet der Begriff dafür Bodypainting. Holdener tat es nicht irgendwo, sondern im Studio von Airbrush-Profi Herbie Betschart in Lachen SZ.

«Ich kenne Herbie schon sehr lange, er sprayt seit Jahren meine Helme. Darum kostete mich das Shooting auch keine Überwindung, es war vielmehr eine coole Abwechslung – mal was Neues.» Sie habe Nefs mittlerweile 20 Jahre altes Bild schon immer gemocht. «Darum fand ich es eine coole Idee, etwas Ähnliches zu machen.»

Holdener nervt sich vor dem WM-Start
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Trainings-Ärger in Méribel:Holdener nervt sich vor dem WM-Start

Holdener entschied sich im Gegensatz zu Nef dafür, sich die Schweizer Fahne auf den Rücken malen zu lassen. Die Appenzellerin kann dies gut nachvollziehen. «Bei meinem Shooting damals war die Idee anders, es ging darum, eine Verbindung mit den USA als Gastgeberland zu erstellen. Aber ich finde die Idee mit dem Schweizer Kreuz super. Die Fotos sind wunderschön geworden.»

Nef gab Holdener Tipps

Nef und Holdener verbinden nicht nur viele Erfolge und Bodypainting-Bilder. «Ich habe Sonja vor einigen Jahren einige Fragen gestellt, die mich beschäftigt haben. Es ging darum, wie sie mit gewissen Situationen in ihrer Karriere umgegangen ist. Und ihre Antworten haben mir sehr geholfen.»

Nef erinnert sich an ein ganz besonderes Gespräch. «Wendy hatte Mühe damit, wenn sie nach einem Lauf in Führung lag. Sie wollte wissen, wie ich in solchen Situationen mit dem Druck umgegangen bin.» Und was hat sie ihr geraten? Nef: «Mir fiel damals auf, wie sehr sich Wendy freute, wenn sie die Bestzeit im ersten Lauf erzielt hatte. Das ist eine schöne Sache, doch sie verbrauchte sehr viel Energie. Ich gab ihr den Tipp, erst nach dem zweiten Lauf den Emotionen freien Lauf zu lassen.»

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Längst hat Holdener auch das im Griff. Nef wird ihr jedenfalls bei der WM vor dem TV oder dem Handy die Daumen drücken. «Je nachdem, wo ich gerade bin», sagt sie schmunzelnd. Holdener freut sich über die prominente Unterstützung aus der Ferne. Nach Kombi-Gold 2017 und 2019 gelingt ihr zwar der WM-Hattrick nicht, aber sie wird hinter Federica Brignone (It) Zweite. Was so oder so bleiben wird, ist Holdeners grosse Heimatverbundenheit. Sie sagt: «Es ist unglaublich, was für ein schönes Land wir haben. Ich bin sehr stolz, die Schweiz zu vertreten.»

Benjamin Soland
Alle Infos zur Ski-WM 2023

In Courchevel und Méribel findet das Ski-Highlight des Winters statt. Hier findest du alles, was du über die Ski-WM 2023 wissen musst.

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