So schön ist die neue Matterhorn-Abfahrt
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Blick testet die Strecke:So schön ist die neue Matterhorn-Abfahrt

Blick testet die Matterhorn-Abfahrt
So spektakulär wird das Gletscher-Rennen

Es ist die Piste der Superlativen, die «Gran Becca» am Klein Matterhorn. Blick fährt die zugänglichen Stellen und konfrontiert OK-Präsident Franz Julen und Pistenbauer Didier Defago mit den kritischen Stimmen.
Publiziert: 27.11.2021 um 00:26 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2021 um 11:28 Uhr
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Die Matterhorn-Strecke «Gran Becca» feiert im Herbst 2023 ihre Premiere.
Foto: keystone-sda.ch
Eynat Bollag

Kaum Schnee. Grau in Grau. Zermatt zeigt sich an diesem Freitagmorgen gar trist. Die Hoffnung auf etwas Sonne musste, wenn überhaupt, gaaanz ganz weit oben bestehen.

Und siehe da, auf knapp 3800 Metern über Meer werden wir dort, wo in zwei Jahren der neuste Wurf aus dem Weltcup steigen wird, von der Sonne empfangen. Bessere Bedingungen, die neue Strecke zu begutachten, gibt es wohl kaum. Beginnend auf der Gobba di Rollin oberhalb des Klein Matterhorn – wir stehen wenige Meter darunter auf präparierter Piste – gehts los.

Auf einen unspektakulären Start folgt wenige Schwünge später die erste von drei Schlüsselstellen (offen ist an diesem Tag nur der Start- und Zielhang). Zuerst ein grosser Sprung, dann ein Linksschwung in eine kleine Traverse, die in eine Gleitpassage mündet. Bei optimaler Linie erwartet Pistenbauer und Ex-Olympiasieger Didier Defago eine Höchstgeschwindigkeit von über 135km/h.

«Einzigartig, ja einfach einmalig»

Vier Kilometer lang soll die Piste für die Männer werden, für die Frauen ist eine leicht verkürzte Version vorgesehen. Doch für beide Geschlechter ist es eine Abfahrt der Superlative. Es ist die höchstgelegene der Welt. Grenzüberschreitend. Das Ziel Laghi Cime Bianche oberhalb von Cervinia liegt in Italien. «Einzigartig, ja einfach einmalig», schwärmt OK-Präsident Franz Julen. Das zwei Länderkonzept wird konsequent umgesetzt, so findet zum Beispiel die Sieges-Zeremonie dank Holografie-Technik zeitgleich in Zermatt und Cervinia statt. «All das hat es im Weltcup noch nie gegeben. Von solchen Innovationen lebt jeder Sport.», so Julen.

«Einzigartig, ja einfach einmalig»
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Julen zur Matterhorn-Abfahrt:«Einzigartig, ja einfach einmalig»

Es gibt aber auch kritische Stimmen. Besonders in Sachen Höhe und Wetter. Julen: «Wenn man neue, innovative, Projekte hat, gibts immer Kritik. Da muss man gelassen bleiben, sie aber ernst nehmen. Diese Kritik motiviert uns, es noch besser zu machen». Defago sagt aber auch: «Es gibt 200 Punkte zu holen und die Athleten, die gewinnen wollen, werden bereit sein und alles geben».

«Jeder Weltcuport muss damit leben»

In Sachen Wetter ist man sich einig. «Jeder Weltcuport muss damit leben», so Julen, «wir machen Outdoor-Sport».

Die Premiere der «Gran Becca» steigt im Herbst 2023. Gerechnet wird mit bis zu 4000 Zuschauern pro Rennen. «Es wird ein Spektakel geben und wir freuen uns drauf» sagt Julen abschliessend und überstrahlt fast die Sonne.

Ob Pistenbauer Defago dann auch gleich die Kamerafahrt übernimmt? «Joker», so der 44-Jährige verschmitzt.

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