Zwei Monster-Sprünge vor dem Ziel
So sieht die Matterhorn-Abfahrt im Detail aus!

Nachdem die neue Matterhorn-Abfahrt im Ski Zirkus viel Wirbel ausgelöst hat, spricht Pistenbauer Didier Defago erstmals detailliert über die Strecke.
Publiziert: 19.08.2021 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2021 um 16:40 Uhr
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Didier Defago war in seiner Aktivzeit selber ein berüchtigter Springer.
Foto: Keystone
Marcel W. Perren

Sind die denn komplett wahnsinnig? Diese Frage stellen sich viele Rennfahrer, als im Mai bekannt wird, dass im provisorischen Weltcup-Kalender 2022/23 eine neue Abfahrt fungiert, die auf der Schweizer Seite vom Matterhorn beginnt und in Italien endet.

Selbst der dreifache Hahnenkamm-Champion Dominik Paris (It, 32) kann sich nur schwer vorstellen, wie er in dieser extremen Höhenlage (Start liegt bei fast 4000 Metern) eine derart lange Strecke meistern kann (Blick berichtete).

Abfahrts-Olympiasieger Didier Defago, der im Auftrag der FIS die Piste am Matterhorn baut, kann Paris allerdings beruhigen: «Ich bin mir sicher, dass diese Strecke dem Dominik besonders gut liegen wird.» Ursprünglich sollte diese Abfahrt fast fünf Kilometer lang sein, Defago hat sie aber um rund 1000 Meter gekürzt.

Der Lauberhorn- und Kitzbühel-Sieger verrät Blick die Details seines Gesellenstücks als Pistenbauer: «Das Rennen wird mit ein paar langgezogenen Kurven beginnen. Unmittelbar nach dem Super-G-Start folgt ein weiter Sprung und eine Traverse, die in ein ungefähr 15 Sekunden langes Gleitstück führt.»

Zwei Monster-Sprünge vor dem Ziel

Dann gehts heftig zur Sache. «Die zweite Streckenhälfte beginnt mit dem technisch sehr anspruchsvollen Abschnitt, in dem das Gelände immer steiler wird. Und zum Dessert müssen die Rennfahrer dann noch zwei wirklich gewaltige Sprünge meistern.» Der 43-jährige Unterwalliser ist sich sicher, «dass diese Abfahrt anspruchsvoller sein wird als Lake Louise, sie ist vom Schwierigkeitsgrad vergleichbar mit dem Klassiker in Val Gardena. Die Höhenlage wird für die Athleten sicher eine Herausforderung, aber es ist machbar.»

Damit es in Zukunft viele Rennfahrer gibt, die der dünnen Höhenluft gewachsen sind, hat Defago in den letzten Wochen auf dem Zermatt-Gletscher im Auftrag seines Ausrüsters Rossignol ein Kids-Camp durchgeführt. Er hat dort aber nicht nur die Technik der Kinder, sondern auch deren Ordnungssinn gefördert. «Ich habe den Kindern zu Beginn des Camps klar gemacht, dass sie mit mir einen intensiven Berglauf machen müssen, wenn sie im Zimmer nicht Ordnung halten würden. Ab diesem Zeitpunkt waren die Kinderzimmer tiptop aufgeräumt…»

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