Das Schweizer Team für die WM in Courchevel/Méribel steht. Bei den Männern wurden neun Athleten aufgeboten – fünf weitere kommen nach dem Slalom in Chamonix (Samstag) hinzu. Da das Kontingent maximal 24 Namen umfassen darf, fahren nur zehn Frauen mit. Dabei fällt auf, dass eine Fahrerin fehlt, die die Selektionskriterien von Swiss-Ski (einmal Top 7 oder zweimal Top 15) erfüllt hat: Elena Stoffel (26).
Die Slalom-Spezialistin aus Unterbäch VS ist damit die tragische Abwesende. «Es war ein harter Entscheid und Elena war natürlich nicht glücklich, als Gruppentrainer Christoph Kienzl ihr die Nachricht am Telefon mitgeteilt hat», erzählt Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor.
Darum hat Danioth die Nase vorne
Doch warum musste ausgerechnet Stoffel über die WM-Klinge springen? Zwar fährt sie nur Slalom, doch in dieser Disziplin belegte sie in diesem Weltcup-Winter zweimal den 15. Platz. Damit erfüllt sie die Vorgaben des Verbandes. Bloss: Das taten im Slalom auch Wendy Holdener (29), Camille Rast (23), Aline Danioth (24) und Michelle Gisin (29). Nur vier dürfen starten.
Holdener (zwei Siege) und Rast (einmal Sechste) waren gesetzt. Für Danioth und Gisin sprachen ihre etwas besseren Top-Resultate – Danioth wurde zweimal 13. und Gisin zuletzt in Spindlermühle (Tsch) Neunte. Kommt dazu: Beide sind, im Gegensatz zu Stoffel, vielfältig einsetzbar. So dürfte Danioth beim Parallel-Einzelrennen und womöglich auch beim Team-Event starten. Und Gisin ist sowieso eine Allrounderin.
«So ist es halt»
«Ich verstehe und akzeptiere den Entscheid», sagt Stoffel zu Blick. Dass sie nach 2021 erneut die WM verpasst, macht die Sache nicht einfacher. «Klar, ich bin enttäuscht. Aber so ist es halt.» Sie möchte die kommenden Wochen nutzen, um sich im Riesenslalom zu verbessern. Dazu sind Starts im Europacup geplant. Gleichzeitig schaut Stoffel nach vorne – bis zum nächsten Weltcupslalom am 11. März in Are (Sd). Die WM wird sie trotz des Frusts am TV verfolgen. «Und meinen Teamkolleginnen die Daumen drücken.»