Justin Murisier war im letzten Winter neben dem überragenden Marco Odermatt der sicherste Wert im Schweizer Riesen-Team. Der Unterwalliser hat sich in sämtlichen acht Weltcup-Riesenslaloms in den Top-14 klassiert.
Doch vor zwei Wochen ging beim 30-Jährigen plötzlich gar nichts mehr. «Ich konnte auf einmal meine Wade nicht mehr ansteuern, meine Kraftwerte waren in diesem Bereich auf dem Nullpunkt», sagt Murisier. Der Arzt diagnostizierte kurz darauf einen Bandscheibenvorfall, der umgehend operiert werden musste.
Die meisten Swiss Ski-Leute gingen davon aus, dass Murisier beim Weltcup-Auftakt am übernächsten Wochenende in Sölden darum fehlen wird. Doch Justin hat in den letzten Tagen Fortschritte erzielt und packt nun den Trumpf namens Martin Auracher aus. Der Osteopath hat sich im Ski-Zirkus zuerst als «Wunderheiler» von Felix Neureuther (De,38) einen Namen gemacht, und wechselte dann in den Betreuerstab des achtfachen Gesamtweltcupsiegers Marcel Hirscher (Ö/33).
Optimistisch, aber nicht übermütig
Gestern reiste auch Murisier zu Auracher nach Bayern. «Ich habe mich schon einmal bei ihm therapieren lassen und weiss deshalb, dass er herausragende Fähigkeiten besitzt», sagt Justin, der bereits vier Kreuzbandrisse erlitten hat. «Und ich traue Martin zu, dass er meinen Körper mit seiner Therapie bis am Sonntag so weit bringt, dass ich am Montag einen Ski-Test absolvieren kann. Und wenn ich danach drei Tage ohne grössere Probleme auf Schnee trainieren kann, werde ich beim Riesen in Sölden an den Start gehen.»
Übermütig will der gelernte Forstwart aber bei allem Optimismus nicht werden: «Ich werde garantiert nichts tun, was sich negativ auf meinen Heilungsverlauf auswirken könnte.»