Die grössten Ski-Hersteller der Welt haben dem kommenden Frühling entgegengefiebert. Warum? Im März wäre der Vertrag von Superstar Marco Odermatt mit Stöckli-Ski ausgelaufen. Die Giganten der Branche wollten deshalb mit Millionen-Offerten den amtierenden Gesamt-Weltcupsieger auf ihre Seite ködern.
Doch der bodenständige Nidwaldner macht ihnen einen dicken Strich durch die Rechnung – er hat sein Engagement mit dem vergleichsweise kleinen Stöckli-Team aus Malters LU vor ein paar Tagen vorzeitig verlängert. Und zwar nicht, wie es in der Branche üblich ist, um zwei – sondern gleich um vier Jahre!
«Eine Jahrhundert-Chance»
«Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Top-Rennfahrer jemals für so lange Zeit bei einem Ski-Ausrüster unterschrieben hat», sagt Stöckli-Rennleiter Beni Matti. «Für Stöckli bedeutet die Vertragsverlängerung von Marco eine Jahrhundert-Chance. Wir werden in hundert Jahren wahrscheinlich nicht oft die Möglichkeit haben, mit einem derart genialen Rennfahrer zusammen arbeiten zu dürfen.»
Der Riesenslalom-Olympiasieger, der am Samstag seinen 25. Geburtstag feiert, probierte schon als zwölfjähriger Knirps erstmals einen Stöckli-Ski aus. Das ist auf seinen Jugendfreund Kean Mathis zurückzuführen. Dieser lieh Odermatt seinen Stöckli-Ski aus.
Der Grund: Odermatt hatte zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass seine eigenen Ski nicht zu hundert Prozent «ziehen». Odermatt triumphierte beim JO-Punkterennen am Sörenberg vor der heutigen Freestyle-Ikone Fabian Bösch. Am Tag danach erhielt er von seinem Vater Walti eigene Stöckli-Ski und bestritt seitdem sämtliche Rennen auf Schweizer Ski. Neben dem Olympia- und dem Gesamtweltcupsieg hat der Buochser elf Weltcup-Einzelsiege eingefahren.
In zwei Wochen soll beim Gletscher-Riesen in Sölden das Dutzend vollgemacht werden.