Auf einen Blick
- Marco Odermatt schliesst mit WM-Gold im Super-G Lücke in seinem Palmarès
- Er ist erst der vierte Schweizer, der diesen Titel gewinnt
- Gleichzeitig zieht er dank seinem dritten WM-Titel mit drei Legenden gleich
Marco Odermatt (27) hats geschafft. Er gewinnt seine erste Medaille im Super-G. Und die glänzt golden. In Saalbach (Ö) deklassiert er die Konkurrenz und krönt sich zum Weltmeister.
Schon oft ist er in dieser Disziplin als Favorit angetreten. «Es hätte schon früher klappen können», meint Odermatt gegenüber SRF. Er erinnert sich, dass er an der WM 2021 die Medaille mit einem Riesenbock wegwirft und zwei Jahre später ein Prozent zu viel rausnimmt, was am Ende nur für Rang 4 reicht. Und bei Olympia 2022 scheidet er mit Bestzeit aus.
Das alles ist nun vergessen. Mit einer perfekten Leistung schliesst er diese Lücke in seinem Palmarès. Und sichert der Schweiz erst zum vierten Mal WM-Gold im Super-G. Die jüngste der Ski-Disziplinen gibts im Weltcup seit 1982, die WM-Premiere feierte sie 1987 in Crans-Montana VS. Und gleich der erste Titel blieb in der Schweiz. Pirmin Zurbriggen (61) triumphierte. Zwei Jahre später beerbte ihn Landsmann Martin Hangl (62). Danach ging das lange Warten los. Erst 2009 gabs den nächsten Schweizer Weltmeister: Didier Cuche (50). Und nun reiht sich der Name Marco Odermatt ein.
WM-Titel in drei Disziplinen
Daneben haben die Schweizer nur noch zwei weitere Medaillen im Super-G gewonnen. Zurbriggen gewann 1989 Silber und Bruno Kernen (52) holte 2007 Bronze. Aber nicht nur deswegen ist Odermatts Leistung historisch. Er darf sich nun Weltmeister in Abfahrt, Super-G und Riesenslalom nennen. Das haben vor ihm nur drei andere Athleten geschafft.
Neben Zurbriggen (1985 Abfahrt sowie 1987 Super-G und Riesenslalom) gelang dies zwei weiteren Legenden: dem Österreicher Hermann Maier (1999 Abfahrt und Super-G sowie 2005 Riesenslalom) und dem Amerikaner Bode Miller (2003 Riesenslalom sowie 2005 Super-G und Abfahrt).
Und so ganz nebenbei überholt Odermatt im ewigen Ranking der Schweizer WM-Medaillengewinner zwei Ski-Helden: Michael von Grünigen (55) und Bernhard Russi (76). Von Grünigen hat je zweimal Gold und Bronze gewonnen, Russi zweimal Gold und einmal Silber. Mit seinen nun drei Goldmedaillen liegt der Nidwaldner auf Platz 4. Vor ihm sind David Zogg (1902–1977; dreimal Gold, viermal Silber), Rudolf Rominger (1912–1979; viermal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze) und Zurbriggen (je viermal Gold und Silber und einmal Bronze).