Die Entscheidungsträger beim internationalen Ski-Verband (FIS) treiben sich mit der Frage um, wie der Skisport sicherer gemacht werden kann. FIS-Speedchef Hannes Trinkl (Ö, 56) hat kürzlich klargemacht, dass die Athleten in Zukunft einheitliche, langsamere Rennanzüge tragen sollen. Zudem fordert der Abfahrts-Weltmeister von 2001 das Verbot der Karbon-Schoner an den Schienbeinen, die seines Erachtens «eine noch direktere, aggressivere Fahrweise zulassen».
Unser Abfahrts-Altmeister Beat Feuz (37) erkennt bei dieser WM in Saalbach (Ö) ein ganz anderes Problem: «Bevor man eine Abschaffung der Karbon-Schoner fordert, sollten sich die Leute bei der FIS aufgrund des dicht gedrängten Speed-Programms die Frage stellen, ob die Athleten zwischen ihren Einsätzen genügend Regenerationszeit erhalten.»
Drei Rennen in fünf Tagen
Das WM-Programm der Abfahrts- und Super-G-Spezialisten sieht im Detail so aus: Nach zwei Abfahrtstrainings ist am Freitag der Super-G geplant. Am Samstag gibt es noch ein Abfahrtstraining, ehe am Sonntag das Rennen in der Königsdisziplin stattfinden wird. Danach gibt es einen Ruhetag, bevor am Dienstag erstmals in der WM-Geschichte die Team-Kombination ausgetragen wird. «Mit dieser Team-Kombination werden die meisten Speed-Spezialisten innerhalb von fünf Tagen drei Rennen bestreiten. In Kombination mit der Trainingsbelastung ist das schon sehr happig», so Feuz.
FIS-Rennleiter Markus Waldner macht sich diesbezüglich aber wenig Sorgen: «Keiner der Rennfahrer wird gezwungen, alle drei Abfahrtstrainings zu bestreiten. Und ich glaube, dass am Samstag einige Abfahrer eine Pause einlegen, weil sie auf das Abschlusstraining verzichten. Und zwischen dem Wettkampf am Sonntag und der Abfahrt in der Team-Kombination gibt es einen weiteren freien Tag. Somit haben die Athleten meines Erachtens genügend Zeit für die Erholung.»
Feuz bleibt skeptisch: «Ich bin mir sicher, dass es grosse Diskussionen aufgrund dieses Programms geben wird, sollte es hier schwere Stürze geben.»