Auf einen Blick
- Marco Odermatt gewinnt überlegen WM-Gold im Super-G
- Odermatt füllt mit dieser Medaille Lücke in Palmarès
- Seine Leistung bezeichnet der Nidwaldner als perfekt
Der Jubel ist riesengross, als Marco Odermatt im Super-G die Ziellinie überquert. 1,15 Sekunden nimmt er dem zu diesem Zeitpunkt führenden Norweger Adrian Smiseth Sejersted ab. Odermatt weiss, das war eine grandiose Fahrt. Sie reicht am Ende überlegen zu WM-Gold. «Das war eine perfekte Leistung», sagt er ins SRF-Mikrofon. Und fügt an: «Es klingt vielleicht etwas arrogant, aber im Ziel wusste ich sofort, das geht nicht besser.» Sein Plan sei von A bis Z aufgegangen.
Er habe mit den Jahren ein Gefühl entwickelt, das ihm sage, ob er schnell oder nicht schnell ist. «Heute habe ich es wirklich gespürt.» Die Emotionen seien nicht vergleichbar mit dem ersten WM-Titel vor zwei Jahren in der Abfahrt. «In Courchevel stand ich mit wässrigen Augen hier», erinnert sich Odermatt. «Heute bin ich etwas abgeklärter, aber es ist nicht weniger schön.»
Dass er mit Gold im Super-G eine Lücke in seinem Palmarès füllt, ist für Odermatt zweitrangig. «Mein Ziel war, wieder Weltmeister zu werden», sagt er. «Ich habe drei Chancen, wollte mit einer Goldmedaille nach Hause gehen.» Es sei schön, dass er nun in drei Disziplinen Weltmeister sei.
«Habe gespielt und verloren»
Während Odermatt alle überstrahlt, läufts bei seinen Teamkollegen nicht ganz so rund. Alexis Monney ist zwar stark unterwegs, scheidet dann aber aus. «Ich weiss nicht, was passiert ist», sagt er darauf angesprochen. Vielleicht sei er etwas zu direkt und zu früh in die Kurve gefahren. «Schade, bis da war es gutes Skifahren.» Er nimmt es als Herausforderung: «Ich wollte nicht einfach runterfahren und zwei Sekunden hinten sein. Ich habe gespielt und verloren. Am Sonntag gibts die nächste Chance.»
Auch bei Stefan Rogentin ists nicht so gut gelaufen. Er relativiert allerdings, dass, wenn man Odermatt aussen vor lasse, alles ziemlich eng beieinander sei. «Eine halbe Sekunde ist schnell gefunden», so Rogentin. Er sei etwas zu hart auf den Ski gestanden und habe zu sehr geschlossen Ende der Kurve. Da summiere sich der Zeitverlust.
«Ich musste etwas Lehrgeld zahlen», lautet Franjo von Allmens Fazit zu seiner WM-Feuertaufe. «Ich habe mein Bestes gegeben, hatte Spass, auch wenn ich nicht richtig ins Fahren gekommen bin.» Umso schöner sei es, dass Odermatt «unsere Ehre gerettet» habe. «Das ist auch ein Grund, ihn dafür zu feiern.»