Auf einen Blick
- Schwinger Fabio Hiltbrunner ist nach seinem Sensationssieg am Jubiläumsfest auf Sponsorensuche
- Der Manager von Schwingerkönig Sempach sieht einen Nachteil in seiner Herkunft
- Bei der Suche nach neuen Geldgebern wird Hiltbrunner von seinem Cousin unterstützt
Eine Begegnung am Oberaargauischen Schwingfest 2023 erweist sich für Fabio Hiltbrunner (19) in diesen Tagen als besonders wertvoll. Im Festzelt traf das Berner Schwingjuwel seinen Cousin Immanuel Zurbriggen. Die beiden unterhielten sich unter anderem über das Thema Vermarktung.
Als Hiltbrunner das Interesse des gebürtigen Wallisers spürte, meinte er scherzhaft: «Du könntest doch mein Manager werden.» Eineinhalb Jahre später werben die beiden gemeinsam um neue Sponsoren. Was nach dem Sensationssieg am Eidgenössischen Jubiläumsschwingfest Anfang September in Appenzell wie ein Selbstläufer aussah, entwickelte sich zu einer Geduldsprobe.
Sempach-Manager liefert Erklärung
Etwas mehr als drei Monate nach seinem Triumph steht Hiltbrunner noch immer ohne neuen Geldgeber da. Ist er zu wählerisch? Der achtfache Kranzgewinner schüttelt den Kopf. Nicht er sei das Problem. «Ich erhielt nur wenige Sponsoren-Anfragen», so Hiltbrunner.
Der bescheidene Berner nimmt die Situation gelassen und sieht darin sogar etwas Positives. «So hatte ich keinen Druck, mich für oder gegen etwas entscheiden zu müssen.» Trotzdem erstaunt der fehlende Sponsoren-Andrang.
Kurz nach dem Sensationssieg meinte Roger M. Fuchs (48), der seit über einem Jahrzehnt Schwingerkönig Matthias Sempach (38) als Manager betreut: «Die wichtigsten Kriterien für lukrative Sponsorenverträge erfüllt Hiltbrunner. Er ist jung und sportlich erfolgreich.»
Also, was lief schief? Eine mögliche Erklärung liefert Fuchs gleich selber: «Das Emmental ist nicht die stärkste Wirtschaftsregion, und die SCL Tigers schöpfen schon viel Potenzial ab. Die Voraussetzungen für Giger mit dem Thurgau und Wicki mit Luzern sind da besser.»
Jackpot wartet im nächsten Jahr
Auf seinen Cousin konnte Hiltbrunner auch in den turbulenten Tagen nach seinem grössten Karriere-Erfolg zählen. «Er hat sehr viele Termine für mich koordiniert. Dafür bin ich ihm unheimlich dankbar.» In der Zwischenzeit seien sie aktiv auf mögliche Partner zugegangen. Ihr Fokus liegt auf regionalen Firmen. «Wichtig ist mir, dass es zwischenmenschlich stimmt», erklärt Hiltbrunner.
Neben den sportlichen Erfolgen kann Hiltbrunner mittlerweile auch mit seinem Social-Media-Auftritt punkten. «Manche Firmen schauen stark auf die Aktivitäten und qualitative Reichweite über Social Media», so Fuchs. Die Follower-Anzahl auf Instagram hat sich seit seinem Sieg am Jubiläumsfest vervielfacht. Aktuell folgen ihm etwas mehr als 5000 Menschen.
Nicht zuletzt diese Zahl spricht dafür, dass Hiltbrunner in Sachen Sponsorensuche bald positive Nachrichten verkünden kann. «Aktuell laufen Gespräche, unterschrieben ist noch nichts», sagt er abschliessend. Richtig viel Kohle winkt im kommenden Jahr. Der Schwingerkönigstitel soll rund eine Million Schweizer Franken einbringen.