Erklärt er bald seinen Rücktritt? Diese bange Frage stellen sich vor allem in der Innerschweiz ganz viele Fans von Pirmin Reichmuth (26), seit der Brüning-Sieger vor zwei Wochen im Training den vierten Kreuzbandriss seiner Karriere erlitten hat.
Zumal der drittplatzierte vom letzten Eidgenössischen in einem ersten Statement nach der niederschmetternden Diagnose selber ein dickes Fragezeichen hinter die Fortsetzung seiner sportlichen Laufbahn gesetzt hat: «Wie es nach der Operation weitergeht, will und muss ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht entscheiden.»
Mittlerweile ist der Zuger in der Chamer Hirslandenklinik unweit von seinem Elternhaus am linken Knie operiert worden. Der Eingriff konnte ohne Probleme durchgeführt werden. Und Reichmuth denkt derzeit auch nicht an einen Rücktritt: «Wenn ich mir zum vierten Mal das rechte Kreuzband gerissen hätte, dann hätte ich wohl tatsächlich nicht weiter Schwingen können. Auch deshalb nicht, weil mir am rechten Knie für eine weitere OP die Ersatzteile ausgegangen wären. Aber weil ich mich jetzt erstmals am linken Knie verletzt habe, hat es diesbezüglich keine Probleme gegeben.»
Nächstes Schwing-Training erst in einem Jahr!
Reichmuth, der im März erfolgreich seine Ausbildung zum Physio-Therapeuten abgeschlossen hat, will bei seiner Reha aber ganz bewusst behutsam zu Werke gehen. Er sagt: «Ich werde ganz sicher zwölf Monate warten, bis ich wieder ein richtiges Schwing-Training absolvieren werde. Im Hinblick auf das nächste Eidgenössische in Pratteln wäre es ja immer noch früh genug, wenn ich den nächsten Wettkampf im Juni 2022 bestreiten würde.»
Gleichzeitig glaubt der 198cm lange, 130 Kilo schwere Top-Athlet nicht daran, dass er während seiner Verletzungspause viele Wettkämpfe verpassen wird: «Aufgrund der aktuellen Corona-Zahlen kann ich mir nicht vorstellen, dass es im kommenden Sommer viele Kranzfeste geben wird.»