«Darum finde ich es absolut in Ordnung»
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Blick-Perren zum Anschwingen:«Darum finde ich es absolut in Ordnung»

Kritik an ESAF-Einteilung
«Strebel nimmt auf ungeschriebene Gesetze keine Rücksicht!»

Sie sorgen jedes Mal für Diskussionen: die ESAF-Spitzenpaarungen. Schwinger-Boss Stefan Strebel erntet für seine von einigen Legenden Kritik.
Publiziert: 24.08.2022 um 17:36 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2022 um 08:34 Uhr
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Stefan Strebel hat seine Spitzenpaarungen fürs ESAF bekanntgegeben.
Foto: keystone-sda.ch
Marcel W. Perren

Schwingerkönig Nöldi Forrer schüttelt ungläubig den Kopf, als er einen intensiven Blick auf die Spitzenpaarungen für das Eidgenössische Anschwingen wirft. «Stefan Strebel hat einmal mehr so richtig den Chef markiert und bewiesen, dass er auf andere Meinungen und auf ungeschriebene Gesetze keine Rücksicht nimmt!»

Weil eines dieser ungeschriebenen Gesetze beinhaltet, dass der amtierende König zum Auftakt auf den erfolgreichsten Kämpfer der laufenden Saison trifft, hat Forrer im Blick vom Mittwoch die Paarung Christian Stucki gegen Samuel Giger gefordert. Auch Adi Laimbacher (105 Kränze), Urs Bürgler (dreifacher NOS-Sieger) und Christian von Weissenfluh (Brünig-Champion 1993) haben sich dezidiert für diesen Zweikampf ausgesprochen.

«Diese Paarung passt perfekt»

Doch der Technische Leiter des ESV setzt stattdessen den Berner Fabian Staudenmann auf den grossen Dominator Giger an. Strebels Erklärung: «In meinen Augen passt diese Paarung perfekt, weil Staudenmann im Vorjahr punktgleich mit Giger und Ott beim Saisonhöhepunkt in Kilchberg triumphiert hat. Und im Gegensatz zum dauerverletzten Stucki hat Fabian die laufende Saison sehr konstant durchgezogen.»

Spitzenpaarungen 1. Gang ESAF

Samuel Giger – Fabian Staudenmann
Matthias Aeschbacher – Werner Schlegel
Damian Ott – Christian Stucki
Adrian Walther – Joel Wicki
Kilian Wenger – Benjamin Gapany
Florian Gnägi – Roger Rychen
Remo Käser – Pirmin Reichmuth
Domenic Schneider – Michael Ledermann
Sven Schurtenberger – Stefan Burkhalter
Christian Schuler – Raphael Zwyssig
Samir Leuppi – Thomas Sempach
Simon Anderegg – Benji von Ah
Curdin Orlik – Marcel Bieri
Fabian Kindlimann – Kilian von Weissenfluh
Bernhard Kämpf – Patrick Räbmatter
Christian Gerber – Reto Nötzli
Erich Fankhauser – Joel Strebel
Mike Müllestein – Michael Bless
Armon Orlik – Lario Kramer
Nick Alpiger – Michael Wiget

Samuel Giger – Fabian Staudenmann
Matthias Aeschbacher – Werner Schlegel
Damian Ott – Christian Stucki
Adrian Walther – Joel Wicki
Kilian Wenger – Benjamin Gapany
Florian Gnägi – Roger Rychen
Remo Käser – Pirmin Reichmuth
Domenic Schneider – Michael Ledermann
Sven Schurtenberger – Stefan Burkhalter
Christian Schuler – Raphael Zwyssig
Samir Leuppi – Thomas Sempach
Simon Anderegg – Benji von Ah
Curdin Orlik – Marcel Bieri
Fabian Kindlimann – Kilian von Weissenfluh
Bernhard Kämpf – Patrick Räbmatter
Christian Gerber – Reto Nötzli
Erich Fankhauser – Joel Strebel
Mike Müllestein – Michael Bless
Armon Orlik – Lario Kramer
Nick Alpiger – Michael Wiget

Ein weiteres ungeschriebenes Gesetz an einem Eidgenössischen besagt, dass der Gegner vom Titelverteidiger den Status eines Eidgenössischen Kranzschwingers haben muss. Auch darauf nimmt Strebel keine Rücksicht. Stucki trifft nämlich auf den Toggenburger Damian Ott (22), der bei seiner bislang einzigen ESAF-Teilnahme 2019 Eichenlaub verpasst hat. «Dafür war Ott im letzten Jahr in Kilchberg Co-Festsieger an einem Eidgenössischen Anlass», rechtfertigt sich der ESV-Boss.

Kritik auch an Auswahl von Wenger-Gegner

Christian von Weissenfluh kann sich mit diesem Argument nicht recht anfreunden: «Ich habe zwar aufgrund von Stuckis Verletzungsgeschichte ein gewisses Verständnis dafür, dass Strebel als Spitzenpaarung Giger gegen Staudenmann gewählt hat. Aber dass Damian Ott als sogenannter Nichteidgenosse gegen den König antreten muss, finde ich nicht gut. Vor allem deshalb nicht, weil Ott seit Ende Juni aufgrund von einer Fussverletzung keinen Wettkampf bestritten hat.»

Einheimische Schwinger werden in der Einteilung bevorteilt – das sagt eine Datenanalyse

Die Diskussionen über Einteilungen gehören zum Schwingen wie das Sägemehl. Deshalb haben SRF und Bajour in einer grossen Datenanalyse 40‘000 Schwingkämpfe seit 2016 untersucht. Dabei wurde geprüft, ob es einen Heimvorteil bei Schwingfesten gibt. Das Resultat: Gast-Schwingern, die in den Gängen 3 bis 5 noch eine Chance haben in den Schlussgang zu kommen, werden tendenziell schwierigere Gegner zugeteilt als einheimischen Schwingern in derselben Situation.

Beim ESAF ist, anders als bei Teilverbands- und Bergkranzfesten, allerdings beim Einteilungsgremium jeder Teilverband gleich vertreten, womit eine unfaire Einteilung sehr unwahrscheinlich ist.

Die Diskussionen über Einteilungen gehören zum Schwingen wie das Sägemehl. Deshalb haben SRF und Bajour in einer grossen Datenanalyse 40‘000 Schwingkämpfe seit 2016 untersucht. Dabei wurde geprüft, ob es einen Heimvorteil bei Schwingfesten gibt. Das Resultat: Gast-Schwingern, die in den Gängen 3 bis 5 noch eine Chance haben in den Schlussgang zu kommen, werden tendenziell schwierigere Gegner zugeteilt als einheimischen Schwingern in derselben Situation.

Beim ESAF ist, anders als bei Teilverbands- und Bergkranzfesten, allerdings beim Einteilungsgremium jeder Teilverband gleich vertreten, womit eine unfaire Einteilung sehr unwahrscheinlich ist.

Der Meiringer tut sich aber auch schwer mit dem Start-Gegner von Kilian Wenger (Schwingerkönig von 2010): «Der Freiburger Benjamin Gapany ist unumstritten ein guter Schwinger. Aber meiner Meinung nach hat er in seiner Karriere doch noch viel zu wenig gewonnen, damit man ihn als standesgemässen Anschwing-Partner für einen Schwingerkönig bezeichnen könnte. Ich hätte Wenger mit dem Aargauer Nick Alpiger eingeteilt.»

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