Der 21-jährige Michael Ledermann gehört zu den grössten Senkrechtstartern dieser Kranzfest- Saison. Im Mai bodigt er im Schlussgang des Berner Mittelländischen den späteren Kantonal- und Brünig-Triumphator Adrian Walther. Eine Woche später setzt der Bauernsohn aus Mamishaus BE mit dem Co-Festsieg am Seeländischen noch einen obendrauf.
Doch im Juli wird der 1,93-Meter-Mann in der Thuner Stockhorn Arena in schmerzhafter Weise gestoppt – Ledermann gewinnt am Berner Kantonalen seine ersten beiden Gänge zwar souverän, fällt dann aber im dritten Gang derart unglücklich auf die Schulter, dass er sich am Gelenk verletzt. Die Teilnahme am Eidgenössischen rückt in diesem Moment in weite Ferne.
Doch dank den Künsten seines Physiotherapeuten wird der grosse Blondschopf am Freitag nun doch die Reise nach Pratteln antreten können. «Ich habe letzten Donnerstag erstmals seit meinem Unfall wieder im Sägemehl trainiert. Weil ich am Tag danach kaum Schmerzen verspürt habe, steht für mich der Teilnahme am Eidgenössischen nichts mehr im Wege.» Ledermann betont, dass er nun ohne jeglichen Druck zu Werke gehen könne. «Nach all dem, was in den letzten Wochen passiert ist, kommt für mich allein die Teilnahme in Pratteln einem Erfolg gleich.»
Auch Gnägi wohl dabei
So gut wie sicher ist auch der ESAF-Start von Schwarzsee-Sieger Florian Gnägi. «Ich bin bezüglich Pratteln sehr positiv gestimmt», vermeldet der 108-fache Kranzgewinner, der sich in der vorletzten Juli-Woche am Freiburger Kantonalen das Seitenband angerissen hat.
Schlechte Nachrichten gibt es dagegen für die Innerschweizer: Obwohl der Schwyzer Eidgenosse Michael Gwerder im Training vom letzten Donnerstag sehr starke Ansätze zeigte, hat sich der 21-Jährige, der im Vorjahr einen Kreuzbandriss erlitt, gegen die Teilnahme beim Saisonhöhepunkt entschieden. Derweil wird der amtierende Schwingerkönig Christian Stucki nicht vor Mittwochabend wissen, ob er zur Titelverteidigung antreten kann. Bis dahin wird der 37-Jährige stationär therapiert.