Sie kamen, sahen und verloren. Für Roger und Thomas Badat ist das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest bereits nach einem Tag zu Ende. Dieaus Kanada angereisten Brüder kassieren vier bittere Niederlagen. Aber Thomas hebt den Mahnfinger und meint augenzwinkernd: «Mein erster Gang dauerte ein wenig länger als der meines Bruders.» Ein moralischer Sieg.
Viel wichtiger als das Resultat sind die Erlebnisse, die sie mit nach Hause nehmen werden. Insbesondere der Einmarsch hat ihnen imponiert. «Das war gigantisch», sagt Roger, der im zweiten Gang gegen Sinisha Lüscher (16) – den jüngsten Schwinger im Teilnehmerfeld – getaucht ist. Bereits vor drei Jahren in Zug blieb er ohne Sieg.
Was fehlt also noch zu den besten Schwingern? Wie aus der Pistole geschossen antwortet Thomas: «Sehr viel! Vor allem die Kraft und die Technik.» Lediglich zwei Schwingfeste haben die beiden, die auf einer Farm zwischen Montreal und Quebec aufgewachsen sind, heuer bestritten.
«Was willst du mehr?»
Am Sonntag werden alle sechs gestarteten Schwing-Exoten auf der Tribüne Platz nehmen müssen. Ihre Bilanz liest sich bescheiden: Einem Sieg stehen 23 Niederlagen gegenüber. Trübsal blasen? Nicht mit Betreuer Adrian Oertig: «Sie haben alles gegeben. Was willst du mehr? Jetzt geniessen wir den Abend.»
Eine Frage beschäftigt die Truppe aber noch. Wo ist der Koffer von Roger Badat? Seit ihrer Ankunft am Donnerstag ist von dem Gepäckstück keine Spur. In Panik verfällt deshalb aber niemand. «Ich musste mir ein paar Unterhosen, ein Hemd und sonstige Utensilien kaufen», erzählt der Mann, der täglich 200 Stück Vieh versorgt. Das ESAF-Outfit konnte er zum Glück vor Ort beziehen. So war zumindest sein Outfit tadellos.