«Das gehört nicht auf den Schwingplatz!»
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Kriegssymbol «Z» am ESAF:«Das gehört nicht auf den Schwingplatz!»

Veranstalter bestürzt über Putins Z-Symbol bei Festumzug
«ESAF ist keine Bühne für politische Statements»

Bei einem Festumzug im Rahmen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests trat auch eine Gruppe von Russinnen in Trachten auf. Eine Dame hatte dabei, gut zu sehen, ein «Z» aufgenäht. Es handelt sich um das russische Kriegssymbol. Das ESAF bedauert den Vorfall.
Publiziert: 27.08.2022 um 10:18 Uhr
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Aktualisiert: 27.08.2022 um 16:04 Uhr
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Skandal am ESAF: Bei einem Festumzug zog auch eine Gruppe Russinnen durch die Strassen.
Foto: Twitter

Russland-Flaggen im Rahmen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (ESAF)? In Pratteln ist das möglich. Im Rahmen des ESAF hat am Freitag rund um das Festgelände der Festumzug mit zahlreichen Trachtengruppen stattgefunden.

Eigentlich ein schöner Anlass, der unter anderem die Vielfältigkeit des Gastgeber-Ortes darstellen soll. So der Gedanke. Doch gerade dieser Umzug sorgt nun mächtig Wirbel.

Eine Gruppe von Russinnen zog durch die Strassen und schwenkte dabei neben den Schweizer– auch Russland-Fahnen. Und mittendrin: Putins Kriegssymbol. Eine Frau hatte auf ihrer Tracht ein weisses «Z» aufgenäht. Gut sichtbar, unterhalb ihrer linken Schulter. Das Zeichen steht stellvertretend für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

«Das ist wirklich zum Kotzen»

Bei der besagten Truppe handelt es sich um den Verein Russkij Basel, der als einer von 90 Gruppierungen im Feld mitmarschiert ist. Der Verein beschreibt sich auf seiner Homepage als «unabhängiger, konfessions- und politisch neutraler Verein», der unter anderem Sprachkurse und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche durchführt. Russkij Basel hat sich bislang noch nicht dazu geäussert.

Im Netz wird der Auftritt von Russkij Basel beim ESAF jetzt heftig kritisiert. «Das ist wirklich zum Kotzen», lautet ein Kommentar. Das aufgenähte «Z» sei reine Provokation. So etwas habe an einem Event, wie dem Schwingfest, gar nichts zu suchen.

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Auch das ESAF zeigt sich bestürzt über den Vorfall. «Wir bedauern die Situation sehr», sagt Marion Tarrach, Kommunikations-Leiterin vom ESAF, zu Blick. Man kenne zwar noch nicht alle Details. Aber grundsätzlich sei die Veranstaltung Plattform für Sport, Kultur und Geselligkeit «und keine Bühne für politische Statements».

Konsequenten noch unklar

Gemäss Marion Tarrach war es der «Wunsch zusammen mit der Gemeinde Pratteln, dass wir in einem Teil des Umzugs die Vielfalt der Gesellschaft in der Schweiz und in der Region zeigen.» Dabei sei klar gewesen, dass sich auch Bewohnerinnen und Bewohner russischer Herkunft «über eine Kulturorganisation im Festumzug repräsentiert fühlen dürfen».

Und weiter betont die ESAF-Sprecherin: «Alle Bevölkerungsgruppen sollen Teil des verbindenden Ereignisses ESAF sein, das wir als Gemeinschaftserlebnis verstehen. Das OK und der ESV erwarten jedoch, dass dabei auf politische Kundgebungen jeder Art verzichtet wird.» Doch genau dies wurde nicht getan. Welche Konsequenzen der Vorfall nun haben wird, ist noch unklar.

ESAF wird für Propaganda missbraucht

Auf dem Festgelände wird der Trachten-Skandal heiss diskutiert. «Wir haben mitbekommen, dass der Vorfall unter den Zuschauern besprochen wird», sagt Stand-Mitarbeiterin Therese Holdener (63) zu Blick. Sie selber hält sich mit Kritik zurück.

«Das gehört nicht auf den Schwingplatz!»
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Kriegssymbol «Z» am ESAF:«Das gehört nicht auf den Schwingplatz!»

Anders dagegen Daniel Kaufmann (63). Er ist seit zwei Wochen beim ESAF im Einsatz. Für ihn ist klar: «So einen Anlass für seine eigene Propaganda zu missbrauchen, geht gar nicht.» Sein Kollege Andreas Benz (53) pflichtet ihm bei. «Das Zeichen gehört sich nicht für einen sportlichen Anlass und schon gar nicht für ein Schwingfest»

Den ganzen Wirbel um das Symbol auf der Tracht versteht hingegen «Bauer, ledig, sucht …»-Kandidatin Olga (40) nicht. Es sei schliesslich nicht verboten, wenn man zudem stehen würde, was man denkt. Sie finde es sogar gut, dass das «Z» auf die Tracht genäht wurde. Die Ukrainer würden ja auch ständig über den Krieg berichten. (jmh/cat)

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