US-Schwimmstar Jamie Cail (†42) ist im Februar dieses Jahres in St. John gestorben, auf den US-amerikanischen Jungferninseln in der Karibik. Knapp sechs Monate dauerten die Ermittlungen zu ihrem Tod. In dieser Zeit zogen die zuständigen Polizeibehörden jegliche Ursachen in Betracht. Eine Autopsie sorgte schliesslich für Klarheit.
Laut der britischen «Daily Mail» ist eine Vergiftung durch die Einnahme des Schmerzmittels Fentanyl Ursache des tragischen Todes. Fentanyl ist ein Opioid, das zur Linderung starker Schmerzen bei unheilbaren Krankheiten wie Krebs verabreicht wird, aber immer häufiger auch von Süchtigen als Droge missbraucht wird. Das Medikament ist bis zu 100-mal wirksamer als Morphin, und eine geringe Überdosis kann bereits tödlich enden.
An Mageninhalt erstickt
Aus dem Autopsiebericht des Medical-Examiner-Büros der US-amerikanischen Jungferninseln geht hervor, dass in Folge der Vergiftung Mageninhalt in Calls Lunge gelangt ist und letztlich zum Erstickungstod führte. Sie starb am 21. Februar.
Der Freund der früheren Profischwimmerin fand sie kurz nach Mitternacht im Haus des Paares. Zuvor verbrachte er den Abend in einer Bar. Cail wurde zwar noch in ein örtliches Spital eingeliefert, doch war es längst zu spät.
Weiterer Fentanyl-Tod in kurzer Zeit
Unklar bleibt weiterhin, wie Jamie Call das Fentanyl eingenommen hat und woher sie das Schmerzmittel bekommen hat. Es ist bereits der zweite Fentanyl-Tod innert kurzer Zeit auf den Jungferninseln.
Cail gehörte in den 90er-Jahren zu den besten Schwimmerinnen der USA. 1997 gewann sie als Teil der 4x200 Meter-Freistilstaffel Gold bei den Panpazifischen Spielen, einem internationalen Langbahn-Schwimmwettbewerb. Ein Jahr später holte sie sich ebenfalls in der Staffel die Silbermedaille über 800-Meter-Freistil an den Weltmeisterschaften in Brasilien. (men)