In welcher Kategorie sollen Athleten antreten, die eine Geschlechtsangleichung vornehmen – also den Körper operieren lassen, weil sie sich mit dem anderen Geschlecht identifizieren? Diese heikle Frage erhitzt seit Jahren die Gemüter und sorgt für viel Diskussionsstoff.
Zumindest im Schwimmsport könnte nun eine Lösung gefunden worden sein: Nachdem der Schwimm-Weltverband World Aquatics im letzten Jahr einen Ausschluss von trans Schwimmerinnen von Frauenrennen erwirkt hat, sollen diese nun in einer eigens geschaffenen «offenen Kategorie» gegeneinander antreten können.
Debüt am Weltcup
Diese neue Wettbewerbsklasse wird im Oktober am Weltcup in Berlin erstmals getestet. Starten wird sie mit 50- und 100-Meter-Wettbewerben in allen Schwimmarten. Möglich, dass künftig noch weitere Rennen in die «offene Kategorie» integriert werden.
Trans Personen im Schwimmsport wurden vor allem in Zusammenhang mit der US-Amerikanerin Lia Thomas (24) zum Politikum. Bis 2019 trat sie als Mann an, glich dann aber ihr Geschlecht an und unterzog sich einer Hormontherapie. Daraufhin dominierte sie die Frauenrennen bei den College-Meisterschaften. (sbe)