So wühlt das Pferde-Virus den Reitsport auf
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«Sehr gefährliche Situation»:So wühlt das Pferde-Virus den Reitsport auf

Nach Turnier-Lockdown in Europa: Pferde-Seuche ist in Doha angekommen
Springreiter Pius Schwizer: «Man ist hilflos»

Das Equine Herpesvirus hat Katar erreicht! Vor der ersten Etappe der Global Champions Tour wurde in Doha ein Pferd positiv getestet, das in Valencia noch negativ war. Der Oensinger Springreiter Pius Schwizer ist vor Ort.
Publiziert: 03.03.2021 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2021 um 15:02 Uhr
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Der Oensinger Springreiter Pius Schwizer weilt schon seit letzter Woche in Doha (Kat), wo er ab Donnerstag die Global Champions Tour reitet.
Foto: Sven Thomann
Nicole Vandenbrouck

Kaum hat der Weltpferdesportverband FEI in Europa einen Turnierstopp verhängt, kommt die nächste Schreckensnachricht: In Doha (Kat) wurde ein Pferd eines deutschen Springreiters positiv auf das tödliche Equine Herpesvirus (EHV-1) getestet. Infiziert hatte es sich an der CES Valencia Tour, wo die gefährliche Pferde-Seuche vor einigen Tagen ausgebrochen ist.

Der Reiter durfte jedoch Richtung Doha abreisen, weil das Testergebnis seines Wallachs in Spanien noch negativ war! Die Krux: Die Inkubationszeit des EHV-1 beträgt sechs bis zehn Tage. Doch auf der mondänen Reitanlage Al Shaqab in Doha reagierten die Tierärzte der integrierten Tierklinik umgehend. Alle Pferde der beiden Teilnehmer, die aus Valencia angereist sind, wurden in einem separaten Stalltrakt untergebracht.

Der Oensinger Pius Schwizer, der bereits seit letzter Woche in Katar weilt, erlebt alles vor Ort mit. «Die Pferde sind isoliert, haben separate Reitplätze und Ausläufe fernab von uns anderen», erzählt der 58-Jährige. Trotzdem: Alle Pferde, die bereits auf der riesigen Anlage eingestallt sind, wurden vorsichtshalber getestet. Das funktioniert gleich wie der Corona-Test bei Menschen, bei den Pferden wird ein grosses Wattestäbchen in die Nüstern geschoben.

«Die dümmste Reaktion!»

Bis auf dasjenige des Wallachs des Deutschen sind alle Testergebnisse negativ. Andernfalls hätte der Start der Global Champions Tour am Donnerstag auf der Kippe gestanden. Schwizer, dessen Pferde Casallino und Vient Tu du Rouet fit sind fürs Turnier, geht dennoch kein Risiko ein. «Ich habe meiner Pflegerin gesagt, dass sie nicht mit Pferden anderer Reiter in Kontakt kommen darf, weder beim Spazieren noch beim Grasen. Obwohl ich mich hier optimal betreut fühle, ist man doch hilflos.»

Deshalb hat Schwizer absolut kein Verständnis für jene Reitsportler, die trotz der drohenden Gefahr Hals über Kopf aus Valencia abgereist sind. «Das war die dümmste Reaktion! Die wussten genau, wie hoch ansteckend es ist.» Pferde von Reitern aus zwei Ställen im Kanton Zug, die in Valencia gestartet sind, sind betroffen.

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