Als würde die Corona-Krise die Reitsport-Szene nicht schon genug belasten, versetzt sie nun der Ausbruch einer tödlichen Pferdeseuche in Aufruhr. Die vierte Woche der siebenwöchigen Turnierserie «CES Valencia Tour» in Spanien musste vorzeitig abgebrochen werden. Das war am 21. Februar.
Auf dem Turniergelände ist der Equine Herpesvirus (EHV-1) ausgebrochen. Als sofortige Massnahme sperrte der Weltreitsportverband FEI da bereits alle Pferde vorsorglich für weitere Starts, die sich seit Anfang Februar in Valencia befunden haben, bis sie bestimmte Testanforderungen erfüllen.
Weil es aber unkluge Reiter und Reiterinnen gab, die Hals über Kopf aus Valencia abgereist und mit ihren Pferden in ihre Heimat zurückgekehrt sind, hat sich das Herpesvirus bereits ausgebreitet: Die FEI meldet Ausbrüche in drei weiteren europäischen Ländern. Und ist deshalb zum Handeln gezwungen. Am späten Montagabend verhängt die FEI einen Turnierstopp in Europa bis am 28. März! Diese Entscheidung betrifft alle Disziplinen.
Um jedoch zu verhindern, dass zeitgleich mehrere Hundert Pferde aus den betroffenen Gebieten abreisen und sich in Europa verteilen, dürfen die Turnierserien in Vilamoura (Por), Vejer de la Frontera (Sp), San Giovanni und Gorla Minore (It) vorläufig und unter strengen Auflagen weiterlaufen. Jedoch nur solange es am Turnierort keine EHV-Ausbrüche gibt. Aber: Neue Pferde dürfen nicht anreisen, und kein Pferd darf ohne Genehmigung das Turniergelände verlassen.
Dramatische Szenen in Valencia
«Dieser EHV1-Ausbruch ist wahrscheinlich der schlimmste seit vielen Jahrzehnten in Europa», sagt FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibanez. Die Szenen, die sich auf dem Turnierplatz in Valencia auch zehn Tage nach dem Ausbruch abspielen, sind dramatisch: Über 100 Pferde befinden sich dort noch in Isolation. 84 zeigen Symptome, 11 werden in auswärtigen Kliniken behandelt, 21 Tierärzte kämpfen um deren Leben – mindestens vier Pferde sind bereits daran gestorben.
Wie der Schweizerische Verband für Pferdesport SVPS meldet, konnten inzwischen vereinzelt Pferde die Heimreise aus Valencia antreten – darunter auch Schweizer Pferde eines jungen Amateurreiters, die aufgrund der Inkubationszeit von sechs bis zehn Tagen isoliert und streng überwacht werden müssen. Aus dem Schweizer Elite-Kader war jedoch kein Reiter in Valencia am Start. Und ein ebenso wichtiger Fakt: Dieses Herpesvirus überträgt sich nicht auf Menschen.
In Valencia ist das Herpes-Virus des Typs 1 (EHV-1) ausgebrochen, das bei den Pferden zu schweren ansteckenden Krankheiten führen kann. Eine Infektion erfolgt direkt durch den Kontakt unter Pferden oder indirekt über verunreinigte Futtergeschirre oder Tränken und Wassereimer. Der Erreger kann in der Umwelt unter idealen Bedingungen bis zu vier Wochen überleben, normalerweise jedoch rund sieben Tage.
EHV verursacht eine Infektion der oberen Atemwege mit Fieber (bis 41 Grad), geschwächtem Allgemeinzustand, Appetitlosigkeit, Schluckbeschwerden, Augen- und/oder Nasenausfluss, manchmal auch Husten. In der Regel kommt es zu einer raschen Selbstheilung. In einigen Fällen führt die Ausbreitung des Virus' durch die Blutbahn im Körper zu weiteren Verlaufsformen. Es können neurologische Symptome auftreten wie schwankender Gang, Störungen der Bewegungskoordination sowie Lähmungserscheinungen der Gliedmassen, der Blase, des Afters und Schweifs.
Auf und von Menschen kann das EHV nicht übertragen werden.
In Valencia ist das Herpes-Virus des Typs 1 (EHV-1) ausgebrochen, das bei den Pferden zu schweren ansteckenden Krankheiten führen kann. Eine Infektion erfolgt direkt durch den Kontakt unter Pferden oder indirekt über verunreinigte Futtergeschirre oder Tränken und Wassereimer. Der Erreger kann in der Umwelt unter idealen Bedingungen bis zu vier Wochen überleben, normalerweise jedoch rund sieben Tage.
EHV verursacht eine Infektion der oberen Atemwege mit Fieber (bis 41 Grad), geschwächtem Allgemeinzustand, Appetitlosigkeit, Schluckbeschwerden, Augen- und/oder Nasenausfluss, manchmal auch Husten. In der Regel kommt es zu einer raschen Selbstheilung. In einigen Fällen führt die Ausbreitung des Virus' durch die Blutbahn im Körper zu weiteren Verlaufsformen. Es können neurologische Symptome auftreten wie schwankender Gang, Störungen der Bewegungskoordination sowie Lähmungserscheinungen der Gliedmassen, der Blase, des Afters und Schweifs.
Auf und von Menschen kann das EHV nicht übertragen werden.