Kommentar zur Estermann-Strafe
Die Sperre kommt sieben Jahre zu spät

Die Tierquälerei von Springreiter Paul Estermann wurde zu lange unter den Teppich gekehrt, schreibt Blick-Sportreporterin Nicole Vandenbrouck.
Publiziert: 13.04.2023 um 18:24 Uhr
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Blick-Sportreporterin Nicole Vandenbrouck schrieb im März 2017 erstmals über den Verdacht der Tierquälerei von Springreiter Paul Estermann.
Foto: Thomas Meier
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Endlich. Springreiter Paul Estermann, der nachweislich ein Pferd gequält hat, wird von der Sanktionskommission des Schweizerischen Verbands für Pferdesport aus dem Verkehr gezogen. Es ist die einzig richtige Reaktion auf die Vergehen des Ex-Kader-Reiters. Der üble Beigeschmack: Sie kommt sieben Jahre zu spät.

Lieber spät als gar nie, sagen Sie jetzt vielleicht? Nicht in diesem für den Pferdesport unrühmlichen Fall. Das Tragische: Die Peitschenschläge gingen im April 2016 auf seine damalige Top-Stute Castlefield Eclipse nieder. Von Estermanns Misshandlungen wussten zu jener Zeit viele sogenannte Pferdefreunde Bescheid.

Der Besitzer des Pferdes. Und einer der Verbands-Tierärzte. Unvorstellbar, dass das nicht bis zu Verantwortlichen wie dem Equipenchef oder dem damaligen Verbands-Präsidenten gelangte. Doch die Konsequenzen blieben aus. Man beschloss mutlos, den Vorfall unter den Teppich zu kehren. Und somit das viel gepriesene Wohl des Pferdes, das allen ja so am Herzen liegt, mit Füssen zu treten.

Erst elf Monate später machte ein mutiger Ex-Pferdepfleger von Estermann die Tierquälerei im Blick publik. Doch der Verband versteckte sich weiterhin hinter der Unschuldsvermutung. Man bot den nun verurteilten Springreiter sogar lange weiter zu Titelkämpfen auf – eine Respektlosigkeit gegenüber der Equipen-Kollegen und des Pferdesports.

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