Es geht Richtung Mittelmeer an der Tour de France. Das spüren die Fahrer. Nach dem bergigen Mittwoch und der Doppel-Besteigung des Mont Ventoux ist es diesmal flach – dafür windig. Deshalb kommt beim hektischen Beginn auch eine starke 13-köpfige Spitzengruppe weg. Mittendrin: Stefan Küng und Stefan Bissegger.
Über 100 Kilometer fahren die beiden zusammen mit den Flucht-Kollegen voraus. Schon früh in der Etappe ist klar: Der Sieg geht an einen dieser Fahrer. Denn die Ausreisser holen über 15 Minuten auf das Feld heraus.
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So träumen die beiden Ostschweizer vom ersten Etappensieg an der Tour de France. Doch bei den Attacken, die 47,5 Kilometer vor dem Ziel starten, verliert Bissegger bald den Anschluss. Küng verbleibt unter den besten vier, doch 14 Kilometer vor dem Ende muss auch er den Traum vom Tagessieg begraben.
Küng rettet Platz 4
Den Sieg holt sich Nils Politt (27), der Deutsche feiert mit 31 Sekunden Vorsprung solo seinen grössten Sieg der Karriere. Küng, der beim Einzelzeitfahren am fünften Tour-Tag hinter Pogacar Zweiter wurde, kommt als Vierter direkt vor den restlichen Fluchtkollegen ins Ziel. Bissegger verliert auf diese Gruppe noch drei Minuten, wird 13.
Keine Änderungen gibts an der Spitze des Gesamtklassements. Leader Tadej Pogacar kommt zwar mit grossem Rückstand auf Politt ins Ziel (15:53 Minuten), dafür zeitgleich mit seinen Konkurrenten ums Maillot Jaune. Er bleibt 5:18 Minuten vor Rigoberto Uran (Kol).
Sagan steigt aus
Peter Sagan (31) startet nach dem Mont-Ventoux-Tag nicht mehr zur 12. Etappe. Der zwölffache Tour-Etappensieger leidet an einer Knieverletzung, die er sich am dritten Tag zuzog. In der Punktewertung, die er in der Vergangenheit siebenmal gewann, war er «nur» Neunter. (str)