Ganz Frankreich hat dieser 11. Etappe der Tour de France entgegengefiebert. Es geht über den legendären Mont Ventoux (1'910 M.ü.M). Und zwar zwei Mal. Das gabs noch nie in der Geschichte der «Grande Boucle». Von Sorgues nach Malaucène (198,9 Kilometer) werden nicht weniger als 4'500 Höhenmeter überwunden. Ein Monster-Tag.
Van Aert am Dienstag schon Etappenzweiter
Julian Alaphilippe überquert im Nebel den «kahlen Riesen» 76,4 Kilometer vor dem Ziel als Erster der achtköpfigen Spitzengruppe. Der amtierende Weltmeister avanciert damit zum siebten Franzosen, der in Führung liegend oben ankommt. Das Feld mit den Gesamtklassements-Favoriten folgt mit rund fünf Minuten Rückstand.
Via Bédoin gehts anschliessend über den klassischen Anstieg erneut hoch auf den Mont Ventoux. Die Spitzengruppe wird früh gesprengt. Die besten Beine hat Wout van Aert. Der Belgier erobert den Bergpreis als Solist. Er lässt auf der anschliessenden Abfahrt nichts mehr anbrennen und gewinnt in Malaucène hochverdient seine vierte Tour-Etappe. Verblüffend: Am Dienstag wurde der 26-Jährige schon Etappenzweiter – bei einem Massensprint notabene. Der dreifache Cross-Weltmeister ist schlicht ein Alleskönner.
Vingegaard lässt Pogacar stehen
Bei den Gesamtklassements-Favoriten attackiert der Däne Jonas Vingegaard vor dem Bergpreis. Tour-Leader Tadej Pogacar geht mit und muss dann doch abreissen lassen. Der 22-jährige, slowenische Vorjahressieger, der bis anhin die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren hat, zeigt erstmals eine kleine Schwäche.
Zeit verliert Pogacar (Tages-4.) allerdings keine. Denn mit der Hilfe seiner Rivalen Richard Carapaz (6.) und Rigoberto Uran (5.) holt er Vingegaard (7.) auf den Schlusskilometern wieder ein.
Im Gesamtklassement führt Pogacar neu 5:18 Minuten vor dem Kolumbianer Uran und 5:32 Minuten vor Vingegaard. Auf den Rängen vier und fünf folgen der Ecuadorianer Carapaz (5:33 Minuten zurück) und der Australier Ben O'Connor (5:58 Minuten zurück). (yap)