«So etwas vergisst man nicht»
Darum ist Bahn-EM-Held Imhof noch sauer

War es ein Fehler, Claudio Imhof (31) nicht nach Tokio mitzunehmen? Er ist mehr denn je davon überzeugt. Bei der Heim-EM sorgte der Thurgauer für Furore.
Publiziert: 11.10.2021 um 13:10 Uhr
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Der gefeierte Bahn-Held in Grenchen: Claudio Imhof sorgte für Jubelstürme. «Ich bin stolz», sagt er.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Wie viele Medaillen holte die Schweiz an der Bahn-EM in Grenchen? Genau: Zwei. Und wie viele hängen um den Hals von Claudio Imhof (31)? Richtig: Zwei. Er holte Silber mit dem Bahnvierer (Mannschaftsverfolgung) und Bronze in der Einzelverfolgung – dabei verbesserte er den Schweizer Rekord von Stefan Bissegger (23). «Ich bin extrem stolz auf mich», blickt der Thurgauer zurück.

Dennoch hat Imhof gemischte Gefühle – er ist auch wütend. Warum, ist klar: Imhof hat nach wie vor nicht verdaut, dass ihn Swiss Cycling für die Olympischen Spielen ausbootete. «Das kann ich nicht aus dem Hirn löschen. Wie auch? Olympia war mein Traum, doch er wurde mir genommen.»

2024 soll der Traum wahr werden

Nun holte Imhof für den Verband bei der Heim-EM die Kohlen aus dem Feuer. «Ich habe meine Antwort gegeben», sagt er. Ob der Bahnvierer, die Königsdisziplin des Bahn-Radsports, mit ihm in Tokio statt Rang 8 eine Medaille geholt hätte, ist fraglich. Doch darum geht es dem 31-Jährigen nicht. «Die Leistung sollte entscheiden und nichts anderes», so Imhof. Der Verband betonte, genau diese habe im Fall von Imhof Frühling nicht gestimmt. Ob das so war? Er erklärt, damals im Formaufbau gewesen zu sein.

Fakt ist: Spätestens seit dem Olympia-Entscheid hat Imhof das Heu nicht mehr auf der gleichen Bühne wie Nati-Trainer Daniel Gisiger. Dieser geht schon bald in Pension. Und wie geht es für Imhof weiter? An der Bahn-WM in Roubaix (ab 20. Oktober) will er in diesem Jahr ein letztes Mal brillieren. Und sich 2024 in Paris doch noch seinen Olympia-Traum erfüllen.

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