Es klingt wie der Plot eines schäbigen Vorabendkrimis. Doch was dem britischen Radprofi Alexandar Richardson (31) widerfährt, ist die unangenehme Realität.
Der Alpecin-Fahrer ist am Donnerstag in Richmond Park im Süden Londons gerade mit seiner Trainingsfahrt fertig, als er vier Männer auf Motorrädern bemerkt. «Vier Männer auf zwei Töffs mit Skimasken» hätten ihn verfolgt, schreibt der Teamkollege des Schweizers Silvan Dillier auf Instagram. Das Objekt ihrer Begierde: sein edles Profi-Velo. «Ich habe schnell gemerkt, dass sie es auf mein Rad abgesehen hatten.»
Erst rammten sie ihn, dann zückte einer eine Machete
Richardson versucht zu entkommen. «Ich habe in einem Kreisel umgedreht und bin Vollgas in Richtung des Park-Cafés gefahren.» Das ist einen halben Kilometer entfernt und wäre wohl die Rettung gewesen. «Doch einer der Motorradfahrer hat mich mit 60 Stundenkilometern einfach gerammt», erzählt der 31-Jährige. Er sei von seinem Rad gefallen, habe es aber festgehalten. «Der zweite Töff hat mich und mein Fahrrad 100 m mitgeschleift, dann hat einer von ihnen eine 40 cm lange Machete gezückt.» Erst da lässt er sein Rad los. Die Räuber entkommen.
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Und Richardson? Der muss sich von seiner Frau abholen lassen und ist ziemlich mitgenommen. «Mir hat es die Haut ziemlich heftig aufgeschürft, ich habe Schrammen und meine Hüfte ist geschwollen», erklärt er und zeigt ein Bild seines geschundenen Körpers. Anzeige hat er erstattet. «Die Polizei hat den Vorfall als bewaffneten Überfall registriert. Hoffentlich finden sie diese Kriminellen.»
Richardson witzelt: Wenigstens war das Training schon vorbei
Den Humor verliert der Brite, der in seiner Karriere bisher vor allem kleinere Rennen bestritten hat und diesen Sommer die Deutschland-Tour und die Tour of Britain absolvierte, aber trotzdem nicht. Und findet darum trotzdem etwas Positives an der ganzen Sache: «Immerhin hatte ich fast meine ganze Trainingsfahrt vorher bereits absolviert.» (eg)