So erklärt der Verband die umstrittene Selektion

Darum gabs für Schurter/Flückiger das Olympia-Ticket

Mathias Germann und Andrea Cattani

Seit der Vergabe der beiden Mountainbike-Startplätze bei Olympia an das Duo Nino Schurter/Mathias Flückiger rumpelt es bei den Bikern mächtig. Sieben Fahrer hatten sich berechtigte Hoffnungen auf einen Startplatz gemacht – und längst nicht alle können nachvollziehen, dass die Wahl bei den Männern jetzt auf die beiden Routiniers gefallen ist.

Während nicht berücksichtigte Fahrer wie Filippo Colombo (26) und Marcel Guerrini (29) ihrem Ärger längst Luft gemacht haben, nahm der Verband Swiss Cycling nur via Medienmitteilung Stellung. Nun beantwortet Mountainbike-Chef Beat Müller (43) erstmals die heissen Fragen zum Selektions-Zoff.

«Der Selektionszeitraum hat ein gutes Jahr umfasst. Wer als Kandidat infrage kommen wollte, musste zwingend eine Top-8-Platzierung bei der WM oder im Weltcup vorweisen können. Wir haben eine unglaubliche Leistungsdichte, weshalb gleich sieben Athleten diese Anforderung erfüllen konnten. Dann kamen aber auch Sekundärkriterien hinzu. Dort wurden Faktoren wie Formkurve, Teamfähigkeit oder auch bisherige Erfolge bei Grossanlässen und Umgang mit Drucksituationen berücksichtigt.»

«Mit dem zweiten Platz im letzten Rennen im tschechischen Nove Mesto hat Nino Schurter alle Zweifel an seinem Olympia-Ticket aus dem Weg geräumt. Er hat sich auch in den Rennen zuvor mit seinen Leistungen vom Rest abgehoben. Den Ausschlag für Mathias Flückiger hat seine Erfahrung bei grossen Wettkämpfen gegeben. Das ist der Punkt, wo er sich vom Rest der Schweizer Kandidaten unterscheidet. Von Flückiger wollten wir aber in Nove Mesto nochmals sehen, dass er die Leistungsanforderungen nochmals erfüllen konnte (Flückiger holte Platz 6, Anm. d. Red.).»

«Beide sind sich bewusst, dass es für sie wohl die letzte Teilnahme an Olympischen Spielen sein wird. Darum kann man davon ausgehen, dass ihr Fokus voll auf einem guten Abschneiden liegen wird. Zudem haben beide Fahrer in der Vergangenheit, zum Beispiel an Weltmeisterschaften, gezeigt, dass sie aneinander vorbeikommen. Eine Hierarchie wird es bei den Rennen von Paris keine geben. Jeder soll das Beste aus seinen Möglichkeiten machen.»

«Gar keine! Weder hat es Mathias Flückigers Chancen gemindert, weil er war ja immer startberechtigt, noch hat es ihn in irgendeiner Weise begünstigt.» 

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