Auf einen Blick
- Der vermeintliche Dopingfall um Mathias Flückiger hinterliess viel verbrannte Erde
- Swiss Olympic organisiert ein Treffen mit allen Beteiligten
- Die Aussprache soll noch im Februar stattfinden
Formell ist der Fall um Mathias Flückiger (36) längst abgeschlossen. Der Mountainbike-Star erhält keine Dopingsperre. Redebedarf besteht jedoch weiterhin. Im Oktober erklärte Swiss Olympic die Aufarbeitung des verkorksten Falls zur Chefsache.
Direktor Roger Schnegg sagte: «Es erschien uns angesichts der Komplexität des Falles als notwendig, dass sich alle Parteien treffen. Jetzt sind wir mit allen Beteiligten an der Terminfindung.» Vier Monate später steht das Datum fest. Gemäss Blick-Informationen werden sich die Streitparteien noch im Februar an einen runden Tisch setzen.
Eingeladen sind Swiss Sports Integrity (Dopingjäger), Swiss Cycling (Radverband) und Athlet Flückiger. Im Zentrum stehen zwei Fragen: Wer hat welche Fehler gemacht und wie können diese in Zukunft im Kampf gegen Doping verhindert werden?
Am 5. Juni 2022 nach der SM in Leysin VD werden bei Mathias Flückiger in einer Dopingprobe 0,3 Nanogramm pro Milliliter der anabolen Substanz Zeranol nachgewiesen. Weil der Befund aber unter dem festgelegten Schwellenwert von 5,0 Nanogramm pro Milliliter liegt, gilt er zunächst nicht automatisch als positiv. Er wird als sogenannt atypisch gewertet, woraufhin Swiss Sport Integrity (SSI, vormals Antidoping Schweiz) weitere Abklärungen veranlasste.
Am 18. August zieht SSI Flückiger dann aber als provisorisch gesperrt aus dem Verkehr. Es ist nun fälschlicherweise von einer positiven Probe die Rede. Vier Monate später hebt die Disziplinarkammer (DK) von Swiss Olympic die Sperre wieder auf – sie folgt damit der Darstellung der Flückiger-Seite. Diese wirft SSI Verfahrensfehler vor. Ein atypischer Befund wird nicht öffentlich gemacht. Und die Beweislast liegt nicht beim Athlet, sondern bei SSI.
Der Fall bleibt über Monate hängig, die Anwälte haben viel zu tun. Dann spricht die DK im Mai 2024 Flückiger definitiv frei. Seine Probe gilt als nicht verwertbar. SSI und die Welt-Dopingagentur Wada verzichten auf einen Weiterzug.
Am 5. Juni 2022 nach der SM in Leysin VD werden bei Mathias Flückiger in einer Dopingprobe 0,3 Nanogramm pro Milliliter der anabolen Substanz Zeranol nachgewiesen. Weil der Befund aber unter dem festgelegten Schwellenwert von 5,0 Nanogramm pro Milliliter liegt, gilt er zunächst nicht automatisch als positiv. Er wird als sogenannt atypisch gewertet, woraufhin Swiss Sport Integrity (SSI, vormals Antidoping Schweiz) weitere Abklärungen veranlasste.
Am 18. August zieht SSI Flückiger dann aber als provisorisch gesperrt aus dem Verkehr. Es ist nun fälschlicherweise von einer positiven Probe die Rede. Vier Monate später hebt die Disziplinarkammer (DK) von Swiss Olympic die Sperre wieder auf – sie folgt damit der Darstellung der Flückiger-Seite. Diese wirft SSI Verfahrensfehler vor. Ein atypischer Befund wird nicht öffentlich gemacht. Und die Beweislast liegt nicht beim Athlet, sondern bei SSI.
Der Fall bleibt über Monate hängig, die Anwälte haben viel zu tun. Dann spricht die DK im Mai 2024 Flückiger definitiv frei. Seine Probe gilt als nicht verwertbar. SSI und die Welt-Dopingagentur Wada verzichten auf einen Weiterzug.
Kommts zur Entschuldigung?
Ein weiterer Diskussionspunkt dürfte die finanzielle Entschädigung für Flückiger sein. Gemäss Urteil der Disziplinarkammer von Swiss Olympic müssen ihm die Dopingjäger 43'380 Franken bezahlen. Der Berner und sein Team wollen mehr.
Dieser Betrag decke «bei weitem nicht die effektiven Kosten, die Flückiger im Laufe der letzten zwei Jahre ausgeben musste, geschweige denn die entgangenen Prämien und Sponsoringeinnahmen sowie die persönlichen Aufwendungen», argumentieren sie.
Auch Flückigers Wunsch nach einer Entschuldigung von Swiss Sport Integrity blieb bisher unerfüllt. Darauf angesprochen, meinte Antidoping-Chef Ernst König kürzlich: «Diese Frage kann ich nicht beantworten. Was ich sagen kann, ist, dass auch wir keinen zweiten Fall Flückiger wollen.» Dafür soll die Aussprache sorgen. Ob es sogar zu einer Versöhnung kommt?