Riesiger Wirbel vor Mountainbike-Auftakt
Schurter, Flückiger, Keller, Neff und Co. schreiben Protestbrief

Der Mountainbike-Weltcup startet am Samstag, doch die Stimmung ist angespannt. Fahrer und Teams protestieren gegen die Abschaffung des traditionellen Fünfer-Podests ab 2025. Rund 120 Athleten, darunter Schweizer Topstars, haben einen Protestbrief unterzeichnet.
Publiziert: 02.04.2025 um 17:30 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2025 um 08:22 Uhr
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Der Weltcup-Tross (Nino Schurter am Cape Epic) fühlt sich im Regen stehengelassen: Dass der Vermarkter die Podestzeremonie ändern will, sorgt für Unmut.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Dass am Samstag mit den Shorttrack-Rennen in Brasilien der Mountainbike-Weltcup startet, verkommt drei Tage vorher zur Nebensache. Die allermeisten Fahrerinnen und Fahrern sowie die meisten Teamvertreter sind stinksauer.

Der Grund: Die Weltcup-Organisatoren wollen in der Saison 2025 die traditionelle Podestzeremonie abschaffen. Nicht mehr fünf Fahrerinnen und Fahrer sollen aufs Podest klettern, sondern nur noch drei. Klingt banal. Doch man muss wissen: Im Gegensatz zum restlichen Sport, wo überall das gewohnte Dreier-Podest etabliert ist, entwickelte sich mit dem Aufkommen des Mountainbike-Sports in den 90er Jahre eine Eigenart: Und zwar, dass eben fünf aufs Podest steigen dürfen. 

Die Fahrer wollen die 30-jährige Tradition beibehalten

Jetzt wollen die Vermarkter, es sind die Amerikaner von Warner Bros. Discovery Sports, diese Tradition kippen. Der Widerstand ist enorm: Rund 120 Athletinnen und Athleten schreiben in einem Protestbrief an Warner Bros, was sie von der geplanten Änderung halten: nämlich gar nichts.

Mountainbike-Saison 2025

Cross-Country Weltcup:

3.–6. April: Araxá 1 (Brasilien)
10.–12. April: Araxá 2 (Brasilien)
23.–25. Mai: Nove Mesto (Tschechien)
5.–8. Juni: Leogang (Österreich)
20.–22. Juni: Val di Sole (Italien)
9.–13. Juli: Vallnord (Andorra)
21.–31. August: Les Gets (Frankreich)
18.–21. September: Lenzerheide (Schweiz)
3.–5. Oktober: Lake Placid (USA)
9.–12. Oktober: Mont-Sainte-Anne (Kanada)

Mountainbike-WM im Wallis:

30. August – 14. September: 8 Disziplinen an 6 Orten

Cross-Country Weltcup:

3.–6. April: Araxá 1 (Brasilien)
10.–12. April: Araxá 2 (Brasilien)
23.–25. Mai: Nove Mesto (Tschechien)
5.–8. Juni: Leogang (Österreich)
20.–22. Juni: Val di Sole (Italien)
9.–13. Juli: Vallnord (Andorra)
21.–31. August: Les Gets (Frankreich)
18.–21. September: Lenzerheide (Schweiz)
3.–5. Oktober: Lake Placid (USA)
9.–12. Oktober: Mont-Sainte-Anne (Kanada)

Mountainbike-WM im Wallis:

30. August – 14. September: 8 Disziplinen an 6 Orten

«Seit über 30 Jahren besteht das Podest im Weltcup aus fünf Fahrern. Dieses einzigartige Podest gehört zum Mountainbike-Sport und hat zahllosen Fahrern und Teams mehr Aufmerksamkeit ermöglicht. (...) Es gibt nur einen Grund, daran etwas zu ändern: Dass man gleich daher kommt wie die anderen Sportarten. Wir Athleten wollen davon nichts wissen, doch wir wurden ignoriert», ist im Statement zu lesen. 

Mitunterzeichnet haben das Schreiben auch viele Schweizerinnen und Schweizer. Die Namhaftesten darunter sind alle Topstars wie Alessandra Keller, Jolanda Neff, Sina Frei, Linda Indergand, Nino Schurter, Mathias Flückiger, Filippo Colombo, Marcel Guerrini und Lars Forster. 

Offenbar sollte die Tradition schon 2024 fallen, doch damals krebsten die Weltcup-Bosse nochmals zurück. Nun befürchtet die versammelte Weltelite, dass nun am Wochenende erstmals die Ränge 4 und 5 nicht mehr podestwürdig sind. Warner Bros. hat sich noch nicht zum Podesttheater geäussert. Knicken die Amis angesichts des geballten Protests doch noch ein? 

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