Es ist ein Wechselbad der Gefühle. In einigen Wochen, vielleicht sind es auch nur Tage, wird Stefan Bissegger (24) erstmals Papi. Ehefrau Céline und er freuen sich riesig darauf. Gleichzeitig ist Bissegger auch traurig.
Warum? Weil er nach einem Sturz beim Eintagesrennen «Quer durch Flandern» das linke Handgelenk gebrochen hat. «Es ging alles sehr schnell. Ein Fahrer vor mir machte einen Schlenker und schon lag ich am Boden. Die Hand ist wohl gebrochen, als ich versucht habe, den Sturz abzufangen. Vielleicht ist aber auch noch jemand darüber gefahren.»
Damit verpasst Bissegger seine grössten Ziele der ersten Saisonhälfte: Die Flandernrundfahrt (Sonntag) und vor allem Paris-Roubaix (übernächsten Sonntag), auch Hölle des Nordens genannt. Dazwischen, am kommenden Mittwoch, legt er sich unters Messer. «Ich bin sechs Wochen weg vom Fenster. Das ist brutal, denn meine Form war ansteigend, ich wäre bereit gewesen.»
«Wir werden das meistern»
Bissegger muss seinen Fokus neu richten, die WM (August) und EM (September) werden noch wichtiger. Vorher freut er sich aber erst einmal auf die Geburt seines Kindes. «Da wäre ich so oder so dabei gewesen, ich hätte dafür auf jedes Rennen verzichtet. Aber klar, nun habe ich mehr Zeit zu Hause.»
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Leider werde er Céline nicht so unterstützen können, wie er gerne tun würde, so Bissegger. «Ich habe zuletzt bereits gemerkt, wie schwierig es ist, mit nur einer Hand eine Flasche aufzumachen. Und auch das Kochen, das ich gerne mache, ist nicht einfach. Aber wir werden das schon meistern.»