Auf einen Blick
- Roger Bolliger hofft auf Muriel Furrers Genesung
- Bolliger, ehemaliger Käser, verlor sein Bein bei einem Unfall
- Er zeigt auf einen Sticker von Gino Mäder
Die tragische Nachricht des schlimmen Unfalls von Muriel Furrer (18) ist erst 14 Stunden alt, als Para-Athlet Roger Bolliger am Sechseläuten die Ziellinie des Strassenrennens überquert. Er wird mit 7:54 Minuten Rückstand Elfter.
Viel wichtiger ist ihn in diesem Moment, etwas über Furrer zu sagen. «Ich hoffe das Beste für Muriel und wünsche ihr und ihren Angehörigen viel Kraft. Ich wünsche mir sehr, dass alles gut kommt», so der 49-Jährige aus Bottenwil AG.
Fakt ist: Furrer, die beim WM-Rennen der Juniorinnen aus noch ungeklärten Gründen schwer zu Sturz kam, befindet sich nach wie vor in einem sehr kritischen Zustand – sie erlitt am Donnerstag ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und ist im Spital. «Ich bin nach wie vor geschockt und bedrückt», sagt Bolliger mit zittriger Stimme.
Er habe sich zwar in seinem Rennen konzentrieren können, einfach sei es aber nicht gewesen. «Ich kenne Muriel nicht gut. Aber wir Para-Athleten sind im gleichen Hotel untergebracht wie die Regelathleten und fühlen uns wie eine Familie. Ich bin zufrieden mit meinem Rennen, aber das ist jetzt nicht wichtig.»
Er zeigt auf den Sticker von Gino Mäder
Bolliger arbeitete als Käser, als im Oktober 2002 eine Zentrifuge kaputtging und ein rotierendes Teil seinen rechten Oberschenkel abtrennte. Das Bein konnte nicht mehr gerettet werden. Im Para-Sport fand er eine grosse Leidenschaft – Bolliger nahm schon an mehreren Grossanlässen teil.
Als Blick mit Bolliger in der Mixed Zone am Sechseläutenplatz spricht, zeigt er auf einen Sticker zu Ehren von Gino Mäder (1997–2023), den er auf seinen Lenker geklebt hat –der Rad-Profi starb letztes Jahr nach einem Unfall an der Tour de Suisse. Bolliger: «Die Gesundheit ist das Wichtigste überhaupt. Ich hoffe sehr, dass es Muriel bald besser geht.»