Als Nati-Trainer kann er sich die Hände reiben. Kein anderes Land hat zwei solche Fahrer wie Schurter und Flückiger. Einen Olympiasieger, dreifachen Olympiamedaillen-Gewinner, neunfachen Weltmeister sowie siebenfachen Weltcupgesamtsieger (Schurter) und einen Olympiazweiten sowie vierfachen WM-Medaillengewinner (Flückiger). Und gleichzeitig steht Diethelm vor der vielleicht heikelsten Aufgabe seiner Karriere – mit den beiden Ausnahme-Bikern nach ihrem Crash und Riesenzoff am Wochenende auf der Lenzerheide ohne Theater durch den August zu kommen. Durch die EM in München (19./20. August) und die WM im französischen Les Gets (24. - 28. August).
Natürlich verhält er sich als Nationaltrainer neutral und stellt klar: «Über die Schuldfrage möchte ich nicht spekulieren. Jeder will gewinnen, dieses ultimative Ziel müssen sie auch beide haben. Zumeist geht es bei diesen Duellen gut, nun für einmal nicht.»
Das nächste Duell schon am Wochenende
Aktuell sind die beiden Konkurrenten getrennt voneinander in der Obhut ihrer Teams. Schurter bei Scott-Sram, Flückiger in Thömus RN Swiss Bike Team. Und werden sich schon am kommenden Wochenende beim Weltcup in Vallnord (Andorra) wieder duellieren. Im August müssen sie dann aber an der EM (vermutlich werden beide dort starten) und der WM (da werden beide sicher starten) gemeinsam in der Nati und somit bei Diethelm funktionieren.
«Es kann sein, dass eine Narbe zurückbleibt», sagt Diethelm. Deshalb werde man sicher zusammensitzen und reden. «Die beiden brauchen ja nicht gemeinsam in die Ferien zu verreisen. Doch ich bin davon überzeugt, dass sie zu 100 Prozent professionell genug sein werden, um auch in Zukunft ihre Ziele erreichen zu können.»
«Sie können es auch lustig haben»
Im Prinzip wünsche sich jeder Trainer Athleten mit «so viel Herzblut und Emotionen», findet Diethelm weiter. Und zudem würden die beiden eigentlich ganz gut miteinander auskommen. «Unlängst waren wir zusammen im Engadin im Trainingslager. Da haben sie am gleichen Tisch gefrühstückt, zu Mittag und zu Abend gegessen, gemeinsam trainiert und sich ausgetauscht. Sie können es auch zusammen lustig haben.» Von daher glaube er schon, dass eine gute Stimmung im Nationalteam wieder hinzubekommen sei.
Und wie sieht das WM-Titelverteidiger Schulter? «Die Vorfälle auf der Lenzerheide waren sicher nicht vorteilhaft für das Teambuilding. Doch es bleiben ja noch ein paar Tage und Nächte bis es soweit ist», sagt er. Der Bündner ist bereit zu vergessen, was war, «alles andere bringt nichts». Und sowohl Schurter, wie auch Flückiger haben bereits betont, dass sie nicht nachtragend sind. Diethelm dazu: «Keiner von beiden hat ein Interesse, dass so etwas nochmals geschieht.»
Nino Schurter wehrt sich gegen die Anschuldigung, am Sonntag nach dem Weltcup in Lenzerheide Mathias Flückiger geschlagen zu haben. Der Bündner war im Kampf um den Sieg bei einem fragwürdigen Überholmanöver von Landsmann Mathias Flückiger zu Fall gekommen und wurde deshalb nur Vierter. Im Ziel ging er Flückiger verbal an und gab ihm einen Klaps auf den Rücken.
Seinen Mandanten beschleiche das Gefühl, dass er vom Opfer zum Täter gemacht wird, erklärte Schurters Manager Giusep Fry am Dienstag. Nachdem Flückiger davon sprach, dass sein Landsmann ihn «auf den Rücken gehauen» hat, weist der Beschuldigte den Vorwurf entschieden von sich. Er habe Flückiger nicht geschlagen, sondern ihm lediglich auf den Rücken geklopft, so der aufgrund des Sturzes mit Schürfungen am ganzen Körper gezeichnete 36-jährige Weltmeister.
Die UCI sanktionierte Schurter nach dem Weltcup-Wochenende mit dem Abzug von zwei Weltcup-Punkten und einer kleinen Geldstrafe, allerdings nicht wegen der vermeintlichen Tätlichkeit. Den Punktabzug gab es für «unangebrachtes Verhalten im Ziel des Rennens», die Geldbusse rührte daher, dass Schurter bei der Besichtigung unerlaubterweise eine GoPro-Kamera auf der Brust trug. Kameras sind lediglich am Lenker und am Helm erlaubt.
Sauer aufgestossen ist Schurter auch die Aussage Flückigers, die Art und Weise des Zweikampfs von ihm gelernt zu haben. «Schurter hat mich an der letzten WM gelehrt, wie man überholt respektive wie frech man fahren darf», hatte Flückiger gesagt. Schurters Replik darauf: «Ich kann dazu nur sagen, dass in 15 Jahren noch nie ein Athlet durch mein Verhalten gestürzt ist und ich dessen Gesundheit aufs Spiel gesetzt habe. Statt sich durch fadenscheinige Argumente rechtfertigen zu wollen, wäre zumindest eine persönliche Entschuldigung angebracht...» (SDA)
Nino Schurter wehrt sich gegen die Anschuldigung, am Sonntag nach dem Weltcup in Lenzerheide Mathias Flückiger geschlagen zu haben. Der Bündner war im Kampf um den Sieg bei einem fragwürdigen Überholmanöver von Landsmann Mathias Flückiger zu Fall gekommen und wurde deshalb nur Vierter. Im Ziel ging er Flückiger verbal an und gab ihm einen Klaps auf den Rücken.
Seinen Mandanten beschleiche das Gefühl, dass er vom Opfer zum Täter gemacht wird, erklärte Schurters Manager Giusep Fry am Dienstag. Nachdem Flückiger davon sprach, dass sein Landsmann ihn «auf den Rücken gehauen» hat, weist der Beschuldigte den Vorwurf entschieden von sich. Er habe Flückiger nicht geschlagen, sondern ihm lediglich auf den Rücken geklopft, so der aufgrund des Sturzes mit Schürfungen am ganzen Körper gezeichnete 36-jährige Weltmeister.
Die UCI sanktionierte Schurter nach dem Weltcup-Wochenende mit dem Abzug von zwei Weltcup-Punkten und einer kleinen Geldstrafe, allerdings nicht wegen der vermeintlichen Tätlichkeit. Den Punktabzug gab es für «unangebrachtes Verhalten im Ziel des Rennens», die Geldbusse rührte daher, dass Schurter bei der Besichtigung unerlaubterweise eine GoPro-Kamera auf der Brust trug. Kameras sind lediglich am Lenker und am Helm erlaubt.
Sauer aufgestossen ist Schurter auch die Aussage Flückigers, die Art und Weise des Zweikampfs von ihm gelernt zu haben. «Schurter hat mich an der letzten WM gelehrt, wie man überholt respektive wie frech man fahren darf», hatte Flückiger gesagt. Schurters Replik darauf: «Ich kann dazu nur sagen, dass in 15 Jahren noch nie ein Athlet durch mein Verhalten gestürzt ist und ich dessen Gesundheit aufs Spiel gesetzt habe. Statt sich durch fadenscheinige Argumente rechtfertigen zu wollen, wäre zumindest eine persönliche Entschuldigung angebracht...» (SDA)