Schurter flucht nach Zieleinfahrt wegen Flückiger
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Wortgefecht in Lenzerheide:Schurter flucht nach Zieleinfahrt wegen Flückiger

Fortsetzung des Mountainbike-Knatschs
Was lief im Zielraum zwischen Schurter und Flückiger?

Das Mountainbike-Drama auf der Lenzerheide wirft auch am Tag danach noch hohe Wellen. Mit einer drängenden Frage: Was ist nach dem Rennen im Zielraum zwischen Nino Schurter und Mathias Flückiger passiert?
Publiziert: 12.07.2022 um 01:23 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2022 um 14:40 Uhr
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«Ich hoffe niemand ist nachtragend, das wäre schade», sagte Mathias Flückiger (rechts) am Sonntag. Was war passiert?
Foto: keystone-sda.ch
Marcel Allemann und Mathias Germann

Nach dem Rennen in der Lenzerheide geraten sich Nino Schurter und Mathias Flückiger in die Haare. Schurter ist beim Heim-Weltcup total gefrustet, weil er in Führung liegend und mit seinem Rekord-Weltcupsieg vor Augen von Flückiger «abgeschossen» wurde, wie er es ausdruckt. Die Mountainbike-Ikone macht Flückiger anschliessend grosse Vorwürfe, weil dieser an einer Stelle zu überholen versuchte, wo das schlicht nicht gehe. Flückiger wiederum hat mit dieser Wahrnehmung Schurters grosse Mühe, er sieht das Malheur als «gewöhnlichen Race-Unfall.»

Die Emotionen im Ziel überborden tatsächlich. «Du bist nicht normal», ruft Schurter. «Hey, anständig bleiben», bellt einer aus Flückigers Lager zurück. Am Abend versendet die UCI ein Bulletin: Schurter wird gerügt. Einerseits wegen «Missachtung der Anweisung der Kommissäre», anderseits wegen «unangemessenem Verhalten am Ende des Rennens». Ersteres, weil der Bündner im Training am Donnerstag mit einer GoPro auf der Brust die Strecke filmte – das war nicht erlaubt. Beim zweiten Punkt ist die Sache heikler. Was ist «unangemessenes Verhalten» – verbal ausflippen, oder mehr? Es wird plötzlich gemunkelt, dass Schurter seinen Gegenspieler auch geschlagen haben soll.

Fakt ist: Flückiger tat sich nicht nur mit den Äusserungen Schurters schwer, sondern schob im Gespräch mit Journalisten hinterher: «Wenn er mir dann noch eins auf den Rücken haut, dann kann ich es noch weniger begreifen.» Aber hat der Olympiasieger von 2016 Flückiger wirklich physisch attackiert? «Die Kommissäre haben den verbalen Ausrutscher beurteilt», sagt Beat Wabel, Technischer Leiter der UCI. Schurter selbst wehrt sich: «Ich habe Mathias nicht geschlagen, sondern ihm lediglich auf den Rücken geklopft.» Er hat Mühe damit, dass man sich nun «von der tragischen Szene auf einen Nebenschauplatz begibt. Ich habe wegen einem Crash, für den ich nichts kann, nun Schürfungen am ganzen Körper.»

Nachtragend wollen beide nicht sein

Doch wie soll es nun mit Schurter und Flückiger weitergehen? Ist so in Zukunft ein vernünftiges Miteinander überhaupt noch möglich oder ist mittlerweile zu viel Geschirr zerschlagen worden? Immerhin bei diesem Thema sind die beiden Schweizer Ausnahme-Mountainbiker einer Meinung. So hat Flückiger bereits am Sonntag gesagt: «Ich hoffe, niemand ist nachtragend, das wäre schade.» Und Schurter findet ebenfalls: «Der Crash war zwar schade für uns beide, aber ist bereits vergessen. Alles andere bringt nichts, ich bin nicht nachtragend.»

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