Schurter fliegt seinem Olympia-Frust davon
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Mountainbiker ist Heli-Pilot:Schurter fliegt seinem Olympia-Frust davon

Mountainbike-Star ist auch Heli-Pilot
Schurter fliegt seinem Olympia-Frust davon

Ein kurzer Spass in luftiger Höhe? Nein. Für Nino Schurter (35) ist das Fliegen eines Helikopters viel mehr. Er blickt auf die Zeit nach seinem Rücktritt voraus.
Publiziert: 23.08.2021 um 01:08 Uhr
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Nino Schurter hat die Ausbildung zum Privatpiloten erfolgreich abgeschlossen. Damit aber nicht genug, der Mountainbike-Star will mehr.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Mathias Germann (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Nino Schurter (35) ist voll konzentriert. Die Rotoren am Heliport Balzers (Lie) drehen schneller und schneller. Es wird immer lauter. Gleich geht es los. «Ready?», fragt er via Headset. Dann funkt er der Zentrale in Englisch zu, gibt seinen Start bekannt und zieht den Robinson R44 sanft in die Höhe. «Schon als Kind faszinierte mich das Fliegen. Ich erinnere mich, wie ich beim Skifahren in den Himmel geschaut habe und die Helikopter sah. Die Piloten bargen Leute, die verunfallt waren. Ich dachte, das wäre auch etwas für mich», erzählt Schurter.

Es kam anders. Schurter wurde Mountainbike-Profi, acht Mal Weltmeister und Olympiasieger in Rio. Beiseite legte er seinen Kindheitstraum aber nie ganz. «Als im letzten Jahr alle unsere Rennen wegen Corona abgesagt wurden, rief ich einen Fluglehrer an. Ich wollte die Zeit sinnvoll nutzen.»

Rettungspilot Schurter?

Gesagt, getan. Der Mountainbike-Star setzte sich hinter die Bücher, büffelte Aerodynamik und lernte alle übers menschliche Leistungsvermögen. Es folgten mehrere Theorie- und letztlich eine praktische Prüfung. «Vor einigen Monaten durfte ich erstmals alleine fliegen. Da war mein Puls bei 180, und ich schwitzte mein Polo komplett durch. Ein echter Adrenalinkick», erinnert er sich.

Noch ist Schurter nicht an seinem Ziel. Er könnte sich durchaus vorstellen, irgendwann Rettungspilot zu werden. «Ich fliege nicht einfach zum Spass herum. Klar, es ist schön – aber ich will mehr», sagt er. Ob Schurter es schafft? «Es ist wie im Sport, nur die Besten kommen dorthin. Aber ich versuche es.»

Bis Paris 2024?

Noch wird Schurter seinem Sport nicht den Rücken zudrehen – auch nicht nach dem vierten Platz bei den Olympischen Spielen in Tokio. «Ein paar Tage danach war ich leer. Ich werde das Mountainbiken wohl nicht mehr dominieren wie früher. Aber an einem guten Tag kann ich nach wie vor alle schlagen», so Schurter. Macht er also bis Paris 2024 weiter? «Klar, Paris reizt mich – aber sicher ist noch nichts.»

Vorerst fokussiert sich Schurter auf die WM in Val di Sole (siehe Box) und den darauffolgenden Heimweltcup in der Lenzerheide. «Da will ich mich von der besten Seite zeigen», sagt er. Sicher ist: Schurter hebt bald wieder ab – mit und ohne Bike!

So läuft die Mountainbike-WM

Die Mountainbike-WM in Val di Sole (It) vom 25. bis 29. August wird zur grossen Olympia-Revanche. Bei den Frauen ist Tokio-Gold-Frau Jolanda Neff ebenso mit von der Partie wie Silbermedaillengewinnerin Sina Frei und Linda Indergand, die Bronze gewann. Das Schweizer Aufgebot der Männer führt Mathias Flückiger an, der in Tokio Silber holte. Auch der achtfache Weltmeister Nino Schurter ist am Start. Dies im Gegensatz zu Olympiasieger Tom Pidcock (Gb), der sich auf die Strasse konzentriert. Ob Superstar Mathieu van der Poel (Ho) in Italien starten wird, ist noch unklar. Nach seinem Crash bei Olympia verspürt er noch immer Rückenschmerzen.

Die Strecke in Val di Sole ist im Vergleich zu Tokio natürlicher, sie hat nicht viele künstlich gebaute Passagen. Sie gilt als attraktiv, aber nicht extrem hart. Dementsprechend gab es im Weltcup schon öfter Spurtentscheidungen – vor allem bei trockenen Verhältnissen.

Neben der Königskategorie Cross-Country haben auch die U23 und die U19 eigene Rennen. Und: Es gibt im Gegensatz zu Olympia auch Downhill. Bei den Frauen steht dabei die amtierende Weltmeisterin Camille Balanche im Fokus – sie führt die Schweizer Delegation an. Ihre Teamkollegin Emilie Siegenthaler ist gleichzeitig auch Balanches Lebenspartnerin.

Die Mountainbike-WM in Val di Sole (It) vom 25. bis 29. August wird zur grossen Olympia-Revanche. Bei den Frauen ist Tokio-Gold-Frau Jolanda Neff ebenso mit von der Partie wie Silbermedaillengewinnerin Sina Frei und Linda Indergand, die Bronze gewann. Das Schweizer Aufgebot der Männer führt Mathias Flückiger an, der in Tokio Silber holte. Auch der achtfache Weltmeister Nino Schurter ist am Start. Dies im Gegensatz zu Olympiasieger Tom Pidcock (Gb), der sich auf die Strasse konzentriert. Ob Superstar Mathieu van der Poel (Ho) in Italien starten wird, ist noch unklar. Nach seinem Crash bei Olympia verspürt er noch immer Rückenschmerzen.

Die Strecke in Val di Sole ist im Vergleich zu Tokio natürlicher, sie hat nicht viele künstlich gebaute Passagen. Sie gilt als attraktiv, aber nicht extrem hart. Dementsprechend gab es im Weltcup schon öfter Spurtentscheidungen – vor allem bei trockenen Verhältnissen.

Neben der Königskategorie Cross-Country haben auch die U23 und die U19 eigene Rennen. Und: Es gibt im Gegensatz zu Olympia auch Downhill. Bei den Frauen steht dabei die amtierende Weltmeisterin Camille Balanche im Fokus – sie führt die Schweizer Delegation an. Ihre Teamkollegin Emilie Siegenthaler ist gleichzeitig auch Balanches Lebenspartnerin.

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