Kommentar zur Tour de Suisse
Die Angst ist zurück

Es war eine spannende und schöne Tour de Suisse, findet Rad-Reporter Mathias Germann. Und dennoch: Sie weckt auch Befürchtungen.
Publiziert: 19.06.2022 um 20:50 Uhr
Blick-Rad-Reporter Mathias Germann.
Foto: Thomas Meier
Mathias Germann

Sonne pur, glückliche Zuschauer, spannende Etappen, keine schweren Stürze. Die Tour de Suisse 2022 war gut, auch wenn das Schweizer Highlight in Form eines Tagessiegs fehlte. Es machte Spass, die Rennen zu verfolgen. Und dennoch war Corona der grösste Aufreger. Das hätte man vor einer Woche nicht für möglich gehalten. Die Fahrer wurden gleich dutzendweise aus dem Verkehr gezogen – einerseits wegen positiver Tests und anderseits, weil einige Teams das Risiko einer Ansteckung nicht eingehen wollten. Von den 153 Fahrern am Start erreichten – vor allem wegen Corona – nur deren 76 das Ziel.

Das Fazit ist darum rasch gezogen. Corona ist zurück im Sport. Und auch die Angst davor! Klar, längst nicht alle sorgen sich um eine schwere Erkrankung. Es ist vielmehr die Ungewissheit vor der Zukunft, die aufs Gemüt schlägt. Die Organisatoren von Anlässen fragen sich ab sofort: Wird es wieder Einschränkungen geben? Wenn ja, welche? Die Zuschauer wollen wissen: Dürfen wir überhaupt noch Veranstaltungen besuchen? Müssen wir wieder Maske tragen? Und schliesslich fürchten die Athleten die Tests. Sie wissen: Steht irgendwo «positiv» drauf, könnten sich ihre Träume von einer Sekunde auf die nächste in Schall und Rauch auflösen.

Ob es zu diesem Alptraum-Szenario kommen wird? Hoffentlich nicht. Etwas wurde uns noch einmal vor Augen geführt: Corona ist unberechenbar. Und die Rückkehr zur Normalität dauert vielleicht doch länger, als wir es erhofft hatten.

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