Die Schweiz fiebert lange mit beim Cross-Country-Rennen der Mountainbikerinnen an der Rad-WM in Schottland. Alessandra Keller (27), die aktuell beste Schweizerin, befindet sich bis zur zweitletzten der sieben Runden auf Podestkurs.
Dann wird der Tritt immer schwerer, mit verzerrtem Gesicht kann sie den zwei Konkurrentinnen nicht mehr folgen und wird Fünfte. Eine Cross-Country-Medaille an einem Grossanlass fehlt ihr weiterhin. Sie gewann letztes Jahr den Gesamtweltcup und wurde Junioren- und U23-Weltmeisterin, aber noch nicht bei der Elite.
In der Steigung flogen zwei vorbei
Eine bestimmte Fahrergruppe hat sie in der entscheidenden Phase im Glentress-Wald stehengelassen. «Zwei Leichtgewichte sind im Aufstieg an mir vorbeigefahren», sagt Keller über Puck Pieterse (Ho) und Mona Mitterwallner (Ö), die ihr den dritten Rang strittig machten. Keller zeigt sich dennoch zufrieden: «Ich habe alles gegeben bis zum Schluss.»
Jolanda Neff (30) erlebt als Neunte einen ganz anderen Rennverlauf. Sie ist früh im Rennen gut dran – zu gut. «Ich bin super weggekommen am Start und war sogleich am Rad von Puck Pieterse», erzählt Neff. «Das war die perfekte Position, aber das war zu viel, dafür musste ich büssen.»
Trotzdem gilt noch einmal: Frühstart
Nach dem Einbruch startet Neff aus Platz 21 eine Aufholjagd, die nur noch zum 9. Platz reicht. Zwei Plätze vor Nicole Koller (26), die mit dem Schweizer Mixed-Team um Stefan Küng und Marlen Reusser am Dienstag Gold holte. Weltmeisterin wird die Favoritin, Pauline Ferrand-Prévot (Fr).
Früh dran ist Neff direkt nach dem Rennen noch einmal. Es gilt, direkt die Koffer zu packen. «Am Sonntag fahren wir um 3.30 Uhr ab.» Diesmal ist sie gut beraten, früh zu starten. Das Flugzeug wartet.