Je besser er fährt, desto teurer wirds für ihn
Mäder schuftet und zahlt

Gino Mäder (24) sammelt an der Vuelta Geld für den Umweltschutz. Ein Thema, das ihm am Herzen liegt. Und bei dem er sich auch sonst engagiert.
Publiziert: 18.08.2021 um 16:06 Uhr
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Pro Fahrer, den er hinter sich lässt, spendet Gino Mäder (links) einen Euro an eine Umweltorganisation.
Foto: Getty Images
Mathias Germann

Je besser er fährt, desto leerer wird sein Portemonnaie! Rad-Profi Gino Mäder (24) zahlt für jeden Fahrer, den er an der Vuelta schlägt, einen Euro. Tag für Tag, also drei Wochen lang. Das gesammelte Geld will er nach der Rundfahrt für den Umweltschutz spenden. «Ich habe als Radrennfahrer viele Privilegien und bin mir meines meist negativen Einflusses auf die Umwelt bewusst. Aber ich versuche, etwas zu tun», sagt Mäder.

Welche Organisation sein Geld erhält, weiss er noch nicht genau. Darum hat er Menschen auf Twitter aufgerufen, ihm Vorschläge zu schicken. «So lerne ich Projekte kennen, die ich wohl allein mit Internetrecherche nicht gefunden hätte», so Mäder.

184 Fahrer nehmen an der Vuelta teil. Auf der ersten Etappe, einem Einzelzeitfahren, landete Mäder auf dem 31. Rang. Er wurde also um 153 Euro ärmer. Nach der vierten Etappe ist das Umwelt-Sparsäuli bereits 609 Euro dick. «Je mehr es wird, desto besser», sagt Mäder. Im Team Bahrain-Victorious ist er zwar primär Helfer, doch spätestens seit seinen Etappensiegen im Giro und bei der Königsetappe der Tour de Suisse weiss jeder, wozu der Wahlzürcher fähig ist.

«Es sollte keine grosse Sache werden»

Doch woher rührt Mäders Engagement für die Umwelt? Ganz einfach: Das Thema liegt ihm am Herzen. Er ist Vegetarier, benutzt bei Transfers wenn möglich den Zug und kauft nachhaltig ein. «Und ich will ein Auto mit Elektro- und Wasserstoffantrieb. Leider konnte ich es mir noch nicht leisten», so Mäder.

Er habe sich schon im Winter 2020 überlegt, etwas in die Richtung zu machen, so Mäder. Als dann der dänische Rad-Profi Mads Pedersen etwas Ähnliches für die Opfer der Brände in Australien machte, habe sich die Idee konkretisiert.

«Eigentlich sollte es keine grosse Sache werden. Ich habe mich lange genug gefragt, ob es überhaupt auf Social Media soll», so der Kletterspezialist. Die Resonanz ist gross, er erhielt bereits hunderte Antworten und tausende Likes. «Das freut mich und ich hoffe, möglichst viel Geld zu sammeln.»

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