Vor einem Jahr stürzte Fabio Jakobsen (24) bei der Polen-Rundfahrt so schwer, dass er um sein Leben kämpfte. Jakobsen wurde in ein künstliches Koma versetzt und erwachte zwei Tage später. So schlimm wie dem Holländer – er fährt mittlerweile wieder Rennen – geht es Kilian Frankiny (27) bei weitem nicht. Doch auch er liegt nach einem heftigen Unfall bei der gleichen Rundfahrt im Spital. «Ich konnte bislang kaum schlafen. Wenigstens darf ich nun wieder sitzen – dies entlastet den Rücken», so der Walliser.
Frankinys Diagnose ist brutal: Beckenbruch, mehrere Brüche am Schlüsselbein und drei gebrochenen Rippen. «Die seelischen Schmerzen sind schlimmer als die physischen», so der Walliser. Er sei frustriert, weil die ganze Arbeit des dreiwöchigen Trainingslagers auf dem Grimselpass futsch sei. «Es ist hart zu verdauen.»
Flug über den Lenker
Doch was passierte bei seinem Unfall genau? «Vorne im Feld kam es wohl zu einer Berührung. Dadurch wurde gebremst. Ich hatte in diesem Moment eine Hand an der Trinkflasche, konnte nur mit links bremsen. Mein Vorderrad blockierte und ich machte einen Salto über den Lenker», so Frankiny. Viel Pech also. Frankiny ist aber selbstkritisch: «Ich bin selbst schuld.»
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Bereits am Donnerstag könnte Frankiny in die Schweiz zurückfliegen. Dort wird das Schlüsselbein operiert. Die Rippen sollten von selbst heilen. Und das Becken? «Da braucht es genauere Untersuchungen.» Frankiny dürfte mindestens sechs Wochen ausfallen.