Gino Mäder (24) wird immer besser. Gut genug ist er aber noch lange nicht. Davon ist er überzeugt. «Wenn ich an den Start gehe, weiss ich nicht, woran ich bin. Leider ist meine Leistung am Ende häufiger Flop als top», so der Wahlzürcher.
Mäder geht hart mit sich ins Gericht. In seiner dritten Profi-Saison hat er den Durchbruch geschafft. Er gewann im Frühling eine Giro-Etappe und triumphierte bei der Königsetappe der Tour de Suisse. Kein anderer Schweizer kann 2021 solche Ergebnisse vorweisen.
Aber eben: Mäder ist von Natur aus eher pessimistisch veranlagt. Auch vor der Vuelta, bei der mit Johan Jacobs (24) nur noch ein weiterer Radgenosse am Start ist. «Für die bisherige Saison gebe ich mir die Note 4 – genügend», sagt er.
Immerhin: Mäder weiss jetzt, dass er Grosses schaffen kann. Wird er der so lange ersehnte Schweizer Rundfahrtenspezialist? Alex Zülle gewann als Letzter 1997 mit der Vuelta eine Grand Tour – damals war Mäder noch kein Jahr alt. «Es ist realistischer als früher. Ich habe gemerkt, dass meine Träume nicht überrissen sind», sagt Mäder.
«Gerne selber etwas versuchen»
Noch hat der sensible Rad-Diamant in seinem Team Bahrain-Victorious keine Leader-Rolle. Die gehört dem Spanier Mikel Landa (31), der nach einem Sturz beim Giro seine Saison retten möchte. «Ich werde für ihn arbeiten. Sollte sich an der Situation etwas ändern, würde ich aber auch gerne etwas versuchen», sagt Mäder.
Die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg sind andere: Die Olympiasieger Primoz Roglic (31, Sln) und Richard Carapaz (28, Ecu) sowie Kolumbiens Wunderkind Egan Bernal (24).