Er hat den Giro und die Vuelta gewonnen und war 2017 Tour-Zweiter. Nairo Quintana zählt zu den Top-Stars der Radsportszene.
Sollte ein Kaliber wie der Kolumbianer nur wenige Tage nach der Tour de France und unmittelbar vor der WM in Imola des Dopings überführt werden, wäre das ein Schlag in die Magengrube für jeden Velo-Fan. Der Radsport würde mal wieder an Glaubwürdigkeit verlieren.
Der Doping-Verdacht rund um Quintanas Arkéa-Samsic-Team wurde am Montag bekannt. Im Fokus soll Quintana-Bruder und Teamkollege Dayer stehen. Das färbt natürlich auf Nairo ab.
Injektionsnadeln, Medikamente und Kochsalzlösungen wurden vor der Königsetappe in Méribel von der Polizei in Hotelzimmern entdeckt, zwei Personen aus dem engen Team-Umfeld festgenommen, die Staatsanwaltschaft Marseille hat bereits ein Verfahren eröffnet.
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Klingt happig. Am späten Dienstagabend meldet sich nun Quintana, der die Tour zu Ende fahren durfte und 17. wurde. Der Kolumbianer stellt klar: Alles halb so wild!
«Die Behörden betraten mein Zimmer und beschlagnahmten völlig legale Vitaminpräparate, weil sie den französischen Behörden vielleicht nicht bekannt waren.» Quintana wird deutlich: «Ich habe nichts zu verbergen und hatte nie etwas zu verbergen. Ich war in meinem ganzen Sportlerleben immer ein sauberer Fahrer.»
Der 30-Jährige, der in Kolumbien den Status eines Nationalhelden geniesst, soll am Sonntag sein Land an der WM in Imola vertreten. (red)