Was zeichnet einen Champion aus? Seine Klasse, logisch. Seinen Ehrgeiz, sowieso. Und meistens auch seine Detailversessenheit. «Meistens bin ich Perfektionist», sagt Fabian Cancellara. Das sei früher als Rad-Profi so gewesen und das ist auch heute noch so. Aber warum erzählt der 40-Jährige das überhaupt?
Einfach: Blick konfrontiert den Olympiasieger von 2016 mit den Aussagen seines Ex-Teamkollegen Fränk Schleck (41). Der Luxemburger sagt in einem Podcast bei RTL: «Cancellara war die Diva der Mannschaft. Nach Paris-Roubaix ging er duschen und hat danach den Buschauffeur zusammengeschissen, weil die Tücher nicht weich genug waren. Er hätte den falschen Weichspüler genommen.»
«Der Buschauffeur war faul»
Von 2006 bis 2016 fuhren Schleck und Cancellara in den gleichen Teams. Sie kennen sich in- und auswendig. Hat Schleck recht mit seinen Aussagen? «Nicht ganz», sagt der Berner und muss lachen. «Ich habe den Buschauffeur nicht nach Paris-Roubaix zusammengestaucht, sondern 2016 in der 18. Giro-Etappe nach Pinerolo. Aber sonst hat Fränk recht.»
Hoppala. Der vierfache Zeitfahr-Weltmeister erklärt: «Der Buschauffeur hatte seinen Job nicht gemacht. Er hing die Tücher noch halbnass auf, anstatt sie in den Wäschetrockner zu stecken. Dadurch waren sie nicht angenehm. Man kann das nun pingelig nennen», so Cancellara, «aber er war einfach faul gewesen und hatte seinen Job nicht gemacht. Ein Teambus ist wie ein zweites Zuhause, da muss alles passen. Ich erwartete während meiner Karriere nicht nur von mir Perfektion, sondern auch von den den Betreuern im Team. Halbbatziges ist nicht mein Ding.»
War er also eine Diva oder nicht? «Es ist die Frage, was man darunter versteht. Ich habe keine Mühe damit, wenn Fränk mich so nennt. Wir hatten es immer gut zusammen.»