Was geniesst Adam Yates (31) im Ziel mehr: den Kuss von Freundin Lisa oder das Abschlecken seiner Samojede-Hündin Zoe, die sogar eine offizielle Akkreditierung hat? Freude hat der 31-jährige Brite an beidem. Der abgekämpfte und glückliche Tour-de-Suisse-Sieger: «Ich bin so kaputt, dass ich keine Schritte mehr machen kann. Aber es hat zum Glück gereicht.»
Yates feiert den grössten Sieg seiner Karriere – aber nicht seinen grössten Erfolg. Im letzten Jahr fuhr er bei der Tour de France trotz Helferrolle für Superstar Tadej Pogacar (25, Slo) als Dritter aufs Podest. Damit war er einen Rang besser klassiert als sein fünf Minuten älterer Zwillingsbruder Simon.
Yates’ Triumph ist nicht selbstverständlich. Rückblick: Bei der UAE-Rundfahrt im Februar knallte er mit dem Kopf so heftig auf die Strasse, dass er eine Hirnerschütterung erlitt. Damals sprang er sofort zurück aufs Velo. «Es geht mir gut, es geht mir gut!», rief er. «Aber wir haben gemerkt, dass er nicht in Ordnung war, und haben ihm gesagt, er solle anhalten. Das machte keinen Sinn», erzählt UAE-Boss Mauro Gianetti (60) danach. Bange Wochen begannen für Yates. «Aber letztlich habe ich mich gut erholt. Das war wirklich wichtig.»
Tour der Frauen? «Garantie gibt es nicht»
Einen Ausblick auf 2025 macht derweil Tour-de-Suisse-Direktor Olivier Senn. Die Frauen werden neu vor den Männern starten. Auch der Start-Hub mit Küssnacht SZ ist fix, dazu ein Etappenziel in Schwarzsee FR. Sorgen bereiten die Finanzen: Die Tour der Männer (Budget: 8,2 Millionen) dürfte in diesem Jahr ein Defizit von 100’000 Franken einfahren.
Noch schlimmer ist die Frauen-Rundfahrt (Budget: 800’000 Franken), die ein Minus von bis zu 200’000 Franken einfährt. Senn: «Wir gehen davon aus, dass wir 2025 auch eine Frauen-Rundfahrt haben werden. Eine Garantie gibt es aber nicht.»