Mann aus dem Puschlav gibt Gas
Spätzünder Badilatti ist der beste Schweizer an der Tour de Suisse

Matteo Badilatti (31) unterschrieb seinen ersten Profivertrag mit 26 Jahren. Ein Problem? Nicht für ihn. Der ehemalige Langläufer fährt eine starke Tour de Suisse.
Publiziert: 15.06.2024 um 19:57 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2024 um 10:41 Uhr
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Die Berge sind das Lieblingsterrain von Matteo Badilatti. Und der Mann aus dem Puschlav überzeugt bei der Tour de Suisse!
Foto: Panoramic
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Mathias GermannReporter Sport

Drei Etappen, dreimal bester Schweizer: Matteo Badilatti (31) ist sowohl in Carì TI, Blatten VS und nun auch in Villars-sur-Ollon VD jeweils der erste Radgenosse, der die Ziellinie überquert. Er verliert eine gute Minute auf Sieger Adam Yates (31, Gb) und macht in der Gesamtwertung vier Plätze gut – er liegt nun auf Rang 15. «Drei Kilometer vor dem Ziel fingen die Attacken an. Da konnte ich nicht mithalten. Aber ich bin meinen Rhythmus gefahren. Das hat sich ausbezahlt.»

Badilatti ist kein gewöhnlicher Radfahrer. Das fängt schon bei seiner Heimat, dem Puschlav GR im südöstlichen Zipfel der Schweiz, an. Von hier aus schafft man es vor allem in Wintersportarten ganz nach vorn, aber nicht mit dem Velo. «Ich bestritt als Amateur Langlaufrennen», erzählt er. Irgendwann merkte er, dass er nicht nur auf Ski, sondern auch auf Rädern Talent hatte. 

Dennoch dauerte es lange, bis Badilatti Profi wurde – mit 26 Jahren unterschrieb bei einem Team der Pro Tour, der zweithöchsten Rad-Kategorie. Heute ist er beim Schweizer Team Q36.5 unter Vertrag und bereut nichts. «Ich finde es sehr positiv, wenn man als Kind und Jugendlicher verschiedene Dinge ausprobiert. Man hat andere Stimuli und entwickelt Fähigkeiten, die man sonst nicht hätte.»

Leiden? Ja. Genuss? Auch!

Umso mehr geniesst Badilatti, oft die Ruhe in Person, sein derzeitiges Leben. «Velofahren heisst leiden. Aber ich geniesse es auch – das ist wichtig, sonst vergeht der Spass. Mit Freude geht alles einfacher.» Tatsächlich erzählt Badilatti im Ziel, dass er durchaus auch Augen für die malerische Landschaft gehabt habe. «Es ist wunderschön hier», sagt er. 

Und was nimmt er sich fürs Zeitfahren am Sonntag vor? «Die Beine werden immer besser. Aber ich habe diese Disziplin in diesem Jahr gar nicht trainiert – es ist also eine Wundertüte.»

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