Aufholjagd nicht belohnt
Schweizer Hundertstel-Drama im WM-Mixed-Zeitfahren

Dramatischer kann ein Rennen fast nicht zu Ende gehen. Das Schweizer Team verpasst die Bronzemedaille um einen Wimpernschlag. Gold holt sich ein abtretender Superstar aus Deutschland.
Publiziert: 22.09.2021 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2021 um 18:20 Uhr
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Die Schweizer-Equipe verpasst die Bronzemedaille um ein paar Hundertstel.
Foto: Getty Images
Nicola Abt

Das Mixed-Zeitfahren an der WM schreibt zwei unglaubliche Geschichten. Zum einen feiert eine Rad-Legende das perfekte Karriereende und zum anderen schrammt das Schweizer Team am Podest vorbei.

Zu Beginn des zum zweiten Mal ausgetragenen Wettkampfes absolvieren drei Männer einer Nation die Hälfte der insgesamt 44,5 Kilometer langen Strecke. Die Schweiz schickt mit Stefan Küng (27), Stefan Bissegger (23) und Mauro Schmid (21) eine schlagkräftige Truppe an den Start. Küng und Bissegger haben beim WM-Zeitfahren vom vergangenen Wochenende den fünften beziehungsweise siebten Rang herausgefahren. Trotzdem handelt sich die Schweizer Equipe vor dem Wechsel zu den Frauen einen Rückstand von über 30 Sekunden auf die Spitzenreiter aus Italien ein.

Hopfen und Malz verloren? Nein. Die Italienerinnen verlieren Sekunde um Sekunde. Das Schweizer Frauen-Trio mit Marlen Reusser (30), Elise Chabbey (28) und Nicole Koller (24) zeigt eine grossartige Vorstellung. Insbesondere Mountainbikerin Koller wächst über sich hinaus. Am Ende fehlen läppische fünf (!) Hundertstel zu Italien auf dem Bronze-Platz. Gegen Weltmeister Deutschland und Holland ist kein Kraut gewachsen.

Gold-Abschied für einen ganz Grossen

Nach viermal WM-Gold im Zeitfahren (2011 bis 2013, 2016), fünf Etappensiegen an der Tour de France und Olympia-Silber in London 2012 darf sich Tony Martin (36) nun auch Weltmeister im Mixed-Zeitfahren nennen. Der Deutsche beendet seine Profilaufbahn mit einer Goldmedaille um den Hals. Martins Karriere war geprägt von Erfolgen und Schmerzen. Handbruch, Wirbelbruch, Kieferbruch, um nur ein paar Verletzungen zu nennen. Jetzt wartet der wohlverdiente Ruhestand.

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