Elstern gehören zu den intelligentesten Tieren überhaupt. Sie sind aber auch aggressiv – zumindest dann, wenn sie ihre Jungen aufziehen. Genau das mussten zuletzt einige Fahrer bei der Rad-WM in Australien erfahren. «Ein ziemlich grosser Vogel kam mir sehr nahe und verfolgte mich», berichtet Remco Evenepoel (23, Be) von einer Trainingsausfahrt.
Der Schrecken steckt dem Vuelta-Sieger in den Knochen. «Es war beängstigend. Aber das gehört anscheinend zu Australien. Ich hoffe, es ist das einzige Mal, dass es passiert, ich habe Angst davor», sagt er zu «Cyclingnews».
1500 Attacken und 200 Verletzte
Auch das Schweizer Team blieb von den brütenden Elstern nicht verschont. Man sei auch schon angegriffen wurde, sagt Stefan Küng (28). Der Zeitfahr-Silbermedaillengewinner erzählt: «Wir waren nicht in Gefahr. Man erschrickt einfach ein wenig. Aber nun läuft die WM und die Vögel nehmen wegen des Rummels sowieso mehr Abstand.» Küng kennt das Problem aus Neuseeland, wo er schon oft trainierte.
Attacken von Elstern sind Australien keine Seltenheit. Überall hängen Schilder, die Fussgänger und Velofahrer vor dem schwarz-weissen Federvieh warnen – auch in Wollongong, wo die Titelspiele stattfinden. Auf der Homepage «Magpie Alert» (Elster-Alarm) werden alle Angriffe aufgeführt – alleine für dieses Jahr sind es mehr als 1500 mit 200 verletzten Personen.
Nächste Schweizer Medaille?
Bereits am Mittwoch (ab 06:20 Uhr Schweizer Zeit) wird Küng mit seinem Team beim Mannschaftszeitfahren versuchen, die nächste Medaille für Swiss Cycling zu holen. Bleibt zu hoffen, dass die Elstern sich dann zurückhaltender zeigen.