Auf einen Blick
- An der Para-Ski-WM werden drei Disziplinen wegen zu wenig Schnee gestrichen
- Frust bei Teilnehmenden, Kritik am Weltverband FIS Para Snow Sports
- Auch Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson meldet sich zu Wort
Seit dem 4. Februar findet in Saalbach (Ö) ein grosses Ski-Fest statt. Die Weltmeisterschaft der Alpinen geht bisher bei perfekten Bedingungen über die Bühne. Nicht nur das Wetter spielt mit, sondern auch die Pistenbedingungen. Die Rennen können ohne Probleme durchgeführt werden.
Anders ist die Stimmung in Maribor (Sln). Dort hätte am 5. Februar das erste Rennen der Para-Ski-WM ausgetragen werden sollen. Doch anstatt Jubel und Medaillenfeiern gibts Frust pur bei den Teilnehmenden. Denn es liegt zu wenig Schnee, die Speedrennen und die Kombination wurden ersatzlos gestrichen.
Die Beteiligten sind stinksauer auf den Weltverband FIS Para Snow Sports. «Das ist eine Farce, respektlos gegenüber den Teams, die auch hohe Kosten hatten», schimpft etwa Deutschland-Trainer Justus Wolf gegenüber der ARD-«Sportschau». Es sei längst vorhersehbar gewesen, dass das Ganze in einem Desaster enden würde.
Zu grosses Risiko für sitzende Athleten
In Maribor, Sloweniens grösstem Skigebiet, herrschen seit Wochen Plusgrade. Der Schnee im Zielabschnitt ist weggeschmolzen, lediglich ein schmales weisses Band zieht sich den Hügel hinunter.
Am 20. Januar fiel die Schneekontrolle positiv aus. Wie der Weltverband gegenüber der «Sportschau» mitteilt, hat das Organisationskomitee seither hart dafür gearbeitet, um trotzdem ansprechende Bedingungen für die Rennen zu gewährleisten.
Gelungen ist das nicht. Denn bei der finalen Besichtigung am Tag vor dem ersten geplanten Rennen wurden Sicherheitsbedenken geäussert. Vor allem für die sitzenden Athleten wurde ein zu grosses Risiko gesehen. Deswegen hat man die Rennen ersatzlos gestrichen. Die Slaloms und Riesenslaloms können durchgeführt werden.
Abfahrtsweltmeisterin ist traurig
Auch in Saalbach ärgert sich eine Athletin darüber: Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson (29). Vor wenigen Tagen schreibt sie auf Instagram: «Bitte lasst uns zusammenarbeiten und eine Lösung finden, um es in Zukunft besser zu machen.»
Gegenüber «Der Standard» führt die Amerikanerin aus: «Ich habe die Fotos gesehen und mich gefragt: Ist das überhaupt echt? Schaut es wirklich so aus am WM-Ort? Ich finde es traurig.» Johnson ist der Meinung, als Ski-Community sollte man es besser machen. Die Unterschiede seien zu gross. «Wir haben hier allein auf der Warm-up-Strecke bessere Bedingungen als auf der Rennstrecke der Para-WM.»