Australien tut es. Deutschland. Italien. Frankreich. Alles Länder, die ihre Sportler und Sportlerinnen für die Olympischen Spiele in Tokio gegen Covid-19 impfen lassen. In vielen Ländern erhalten die Olympia-Athleten im Impf-Ablauf der Regierungen eine Vorzugsbehandlung. «Die Athleten sind ein Symbol für ein Italien, das den Neustart schafft», heisst es etwa in Rom.
Doch auch in der Schweiz sind die Olympia-Athleten ab sofort piks-berechtigt. Und zwar werden unsere Sportler, die sich für die Spiele oder die Paralympics schon qualifiziert haben oder das noch anstreben, im Kanton Bern geimpft. Und das ohne wirkliche Sonderbehandlung für den Sport wie im Ausland.
Swiss Olympic gilt als Unternehmen
Wie hat Dachverband Swiss Olympic dieses kleine Kunststück fertiggebracht? So funktioniert der Impf-Trick: Bern bietet seit letzter Woche Unternehmen mit Sitz im Kanton Gruppen-Impfungen an. «Diese Lösung kann nun auch Swiss Olympic nutzen», sagt Sprecher Alexander Wäfler zu Blick.
Mit Hauptsitz in Ittigen bei Bern gilt der Verband nun als quasi als Firma, deren Durchimpfung als erstrebenswert gilt. Also doch eine Sportler-Bevorzugung? Nein. Denn im Kanton Bern erhalten ab dieser Woche alle Erwachsenen ab 18 Jahren Impfzugang.
Noch im März rechnete man bei Swiss Olympic damit, dass sich die Sportler in den Herkunftskantonen impfen lassen sollen. Doch nun ist Delegationsleiter Ralph Stöckli froh über die schnelle Berner Lösung.
Ruhigere Vorbereitung auf Tokio
«Ich bin sehr erleichtert. Denn der Druck ist immer mehr gestiegen», sagt Stöckli zu Radio SRF, «wir hatten leider ja einige Ansteckungen in verschiedenen Qualifikationsturnieren. Deshalb hoffen wir nun, dass der Druck nun abnimmt und wir uns die nächsten Wochen ruhiger auf Tokio vorbereiten können.»
Trotz des nun erhaltenen Zugangs ruft Swiss Olympic keinen Impfzwang für seine Delegationsmitglieder aus. Die Impfung ist freiwillig: Bis 14. Mai erhalten die willigen Olympioniken den ersten Piks, Anfang Juni gibts die zweite Dosis. Die Spiele beginnen am 23. Juli.