Olympia soll trotz Corona stattfinden
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Im Herzen von Tokio:Olympia soll trotz Corona stattfinden

Olympia in Tokio und Peking
Schweizer Sportler drängen auf Impfung

Die Olympische Spiele in Tokio 2021 und Peking 2022 werden auf eine harte Probe gestellt. Derweil haben die Athleten nur noch fünf Monate Zeit, um sich für die Sommerspiele zu immunisieren.
Publiziert: 04.02.2021 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 10:40 Uhr
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Tokio unter Druck: Im Juli sollen in der japanischen Hauptstadt die Sommerspiele stattfinden.
Foto: AFP
Sebastian Rieder

Die Lieferengpässe bei den Impfungen bringt hierzulande auch unsere Sportler unter Druck. Wenn im Juli die Sommerspiele in Tokio anlaufen, ist ungewiss, wie viele Teilnehmer von Swiss Olympic – geschützt vom Corona-Virus – in die Wettkämpfe einsteigen können.

Für die Spitzen- und Profisportler gibt es in der Prioritätenliste des Bundes keine Ausnahmeregel. In erster Linie werden die von der Pandemie speziell gefährdeten Personen geimpft. Das sind aus Sicht des BAG vor allem die Risikogruppen und das medizinische Personal.

Gross ist deshalb die Ungeduld bei den Athleten, die mit einem guten Gefühl nach Tokio reisen wollen. Erster Ansprechpartner ist dabei Patrik Noack, Chefarzt von Swiss Olympic: «Ich habe immer mehr Ahtleten, die mich fragen, wann sie bei der Impfung drankommen.»

Ritt auf der Rasierklinge

Ein Impf-Obligatorium vom Internationalen Olympischen Komitee gibt es zwar nicht, auch wenn Noack dafür plädiert, «rechtlich ist das nicht durchsetzbar.» Der ranghöchste Schweizer Sportarzt versucht aber, auch die Skeptiker unter den Sportlern mit guten Argumenten zu überzeugen.

Ungeimpft werde Olympia «ein Ritt auf der Rasierklinge», sagt der renommierte deutsche Sportmediziner Dr. Wilhelm Bloch: «Auch wenn Japan ein sehr gutes System hat», halte er die Spiele in Tokio «für ein extrem grosses Risiko». Und Frankreichs NOK-Chef Denis Masseglia sagte Olympia-Teilnehmern, die nicht immun sind, «extrem schwierige Bedingungen» voraus.

So müssen Sportler, die ohne Impfung nach Japan einreisen, zuerst eine zweiwöchige Quarantäne hinter sich bringen und sich täglich testen lassen.

Missstände in China

Wesentlich entspannter dürfen es die Wintersportler angehen. Peking findet erst im Februar 2022 statt. Im Gegensatz zu den hohen Corona-Fallzahlen von Tokio ist das Virus aus der chinesischen Hauptstadt derzeit fast gänzlich verschwunden.

Ständig präsent sind allerdings die weltweiten Proteste gegen die chinesische Regierung und der Unmut von Menschenrechtsorganisatoren über die Durchführung der Spiele in einem autokratischen Land. Human Rights Watch beobachtet die Entwicklungen in China mit Sorge. «Die Lage hat sich seit den Sommerspielen 2008 deutlich verschlechtert, sagt Sophie Richardson, China-Direktorin von HRW.

Die politische Lage ist auch für Swiss Olympic ein Thema. «China hat ein anderes Verständnis, wie sie mit den Menschenrechten umgehen als wir», sagt Ralph Stöckli diplomatisch.

Der Chef de Mission will mit seiner Schweizer Delegation Haltung zeigen und über die chinesische Botschaft auf die Missstände hinweisen. «Unser Einfluss ist zwar begrenzt, aber wir wollen ein Zeichen setzen und uns für eine offene Gesellschaft stark mache.»

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