Impf-Notwendigkeit für Sportler?
So plant Swiss Olympic den Piks für die Medaillen

Sind die Olympischen Spiele ohne Impfpflicht in Gefahr? Nein, sagt Swiss Olympic. Trotzdem sind sich der Dachverband und viele Schweizer Sportler einig: Ein Piks für Tokio 2021 ist sinnvoll.
Publiziert: 25.03.2021 um 08:45 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 10:40 Uhr
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2021 statt 2020: Wegen Corona finden die Olympischen Spiele erst diesen Sommer statt.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach und Mathias Germann

Corona-Alarm an den Olympischen Spielen! Weil zuletzt Events wie der Fecht-Weltcup in Ungarn und die Hallen-EM der Leichtathleten in Polen zu «Superspreader»-Veranstaltungen mit Dutzenden Corona-Fällen geworden sind, fragt sich jetzt die Sport-Welt: Wie soll das im Sommer in Tokio mit mehr als 10'000 Sportlern im olympischen Dorf gut gehen?

Ein Ausweg aus dem drohenden Schlamassel: die Covid-Impfung. Reisen Athletinnen und Athleten, Trainerinnen, Trainer und Betreuer geimpft nach Japan, sollte das Virus während Olympia unter Kontrolle sein. So weit die Theorie.

Empfehlung wie bei der Grippe

Aber einen Pflicht-Piks für die Medaillen wird es nicht geben. Weder das IOC noch das OK in Japan noch Swiss Olympic planen eine Impfpflicht. «Swiss Olympic empfiehlt den Delegationsmitgliedern, sich – sofern möglich – gegen Covid-19 impfen zu lassen. So wie wir das im Vorfeld von Spielen auch bezüglich Grippeimpfung machen. Wir werden jedoch keine Impfung vorschreiben», sagt Swiss-Olympic-Sprecher Alexander Wäfler zu BLICK.

Trotzdem: Man ist seit geraumer Zeit mit dem BAG in Kontakt. «Unser Ziel ist es, dass die Sportlerinnen und Sportler, die geimpft sein möchten, bis zu den Spielen Zugang erhalten», sagt Wäfler und ergänzt, dass man die Impfstrategie des Bundes respektiert und nachvollziehen kann.

Aber sobald die breite Bevölkerung Impf-Zugang erhält, geht Swiss Olympic davon aus, dass beim Sport die berufliche Notwendigkeit berücksichtigt wird. Zu Hauruck-Aktionen, wie alle Sportler in jenen Kanton zu schicken, wo zuerst geimpft werden könnte, oder gar ins Ausland, wird es aber nicht kommen.

Viele Sportler geimpft nach Japan

Bei den Olympioniken ist das Interesse vorhanden. Fechter Max Heinzer (33): «Ich erachte eine Impfung als vernünftig.» Mountainbikerin Sina Frei (23) und Radsportlerin Marlen Reusser (29) sehen es ebenso. Reusser: «Als Sportlerin will ich einer Infektion ausweichen, ich habe mich bereits für eine Impfung angemeldet.»

Während Frei sich eine Sportler-Bevorzugung vorstellen kann, um Tokio sicherer zu machen («Wir werden mit mehr Menschen Kontakt haben als sonst»), sagt ihre Bike-Kollegin Jolanda Neff (28): «Andere Gesellschaftsschichten haben ein dringenderes Bedürfnis als junge Menschen wie Olympioniken, die stark auf ihren Körper und die Gesundheit achten. Ich finde es daher sinnvoll, kein Obligatorium für die Spiele einzuführen.»

Swiss Olympic rechnet mit der Durchführung

International mehren sich aber die Stimmen, die ohne flächendeckend geimpfte Delegationen gar die Durchführung der Spiele in Frage stellen. Bei Swiss Olympic sieht man Tokio auch ohne Massen-Piks nicht in Gefahr: «Das OK und das IOC setzen in erster Linie auf Schutzkonzepte und entsprechende Massnahmen. Parallel sind sie auch bemüht, dass möglichst viele Delegationsmitglieder geimpft sein können.» Der Dachverband geht unter diesen Voraussetzungen davon aus, dass Tokio 2021 stattfinden kann.

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