Wie japanische Medien berichten, wird der Vorsitzende des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in Tokio, Yoshiro Mori, am Freitag wohl offiziell zurücktreten. Damit beugt er sich dem öffentlichen Druck. Nach einer sexistischen Äusserung ist der 83-jährige Japaner in die Kritik geraten.
In der vergangenen Woche soll er sich in einer Sitzung des japanischen Olympia-Komitees abwertend gegenüber Frauen geäussert haben. Medienberichten zufolge sagte er, dass Frauen Sitzungen generell in die Länge ziehen würden, da sie «Schwierigkeiten hätten, sich präzise auszudrücken». Daher würden auch Treffen für ihn mit vielen Teilnehmerinnen «viel Zeit in Anspruch nehmen».
Schon zuvor keinen leichten Stand in Japan
Mit den Aussagen löste er einen Sturm der Entrüstung aus: Das Internationale Olympische Komitee bezeichnete die Aussagen als «völlig unangemessen», viele Sponsoren wandten sich vom Japaner ab. Der ehemalige Premierminister hatte aber schon zuvor keinen leichten Stand in der Bevölkerung.
Umfragen, die vor kurzem getätigt wurden, hatten ergeben, dass rund 80 Prozent der japanischen Bevölkerung gegen eine Austragung der olympischen Spiele in diesem Jahr sind. Auch Top-Athleten fordern eine Verschiebung der Spiele. (rij)