Am Morgen legt sie mit einem egalisierten Schweizer Rekord los, am Abend tut sie dasselbe nochmal: Zum zweiten Mal innert weniger Stunden knallt Mujinga Kambundji eine Zeit von 22,26 Sekunden auf die 200m-Bahn von Tokio!
Es ist der nächste Olympia-Höhepunkt für die Schweizer Sprinterinnen. Kambundji stürmt zwei Tage nach Platz 6 im Olympia-Final über 100 m auch über 200 m in die Runde der letzten Acht! Nachdem zuvor noch nie eine Schweizerin in einem Olympia-Sprintfinal stand, sorgt Kambundji für Final-Quali Nummer 3 innert drei Olympia-Tagen!
An die Finals hat sie sich noch nicht gewöhnt
Der helle Sprint-Wahnsinn – auch wenn man sich aus Schweizer Sicht sehr schnell und sehr gerne daran gewöhnen könnte. Für Kambundji ists jedenfalls noch keine Selbstverständlichkeit. «Zwei Olympia-Finals, das bleibt aussergewöhnlich. Wenn man sich die Startlisten anschaut, dann sieht man, dass das Niveau extrem hoch ist. Vor zwei Jahren in Doha habe ich den 100er-Final extrem knapp verpasst, über 200 m war das Niveau ein bisschen tiefer als hier, als ich zu WM-Bronze gelaufen bin. Ich bin sehr stolz!»
Ganz kurz wird sie davor allerdings auf die Folter gespannt. Weil in ihrem Vorlauf die Raketen Marie-Josée Ta Lou (CIV) und Shaunae Miller-Uibo (Bah) schneller sind und Kambundji als Dritte ins Ziel kommt, muss sie sich über die Zeit qualifizieren. Es fühlt sich wie eine halbe Ewigkeit an, bis endlich die erlösende Zahlenkombination aufflackert. Dann ist der Finaleinzug klar, Kambundji strahlt breit!
Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk
Zweimal läuft sie innert weniger Stunden 22,26 Sekunden, auf die Hundertstelsekunde exakt dieselbe Zeit – ein Schweizer Uhrwerk eben. Aber das Ende der Fahnenstange sieht sie noch lange nicht erreicht. «Es geht sicher noch besser», sagt Kambundji. Jetzt bekommt sie im Olympiastadion von Tokio noch einmal eine Chance, an ihrem Rekord zu schrauben.
Im Final wird die Konkurrenz brutal hart: Im ersten Vorlauf setzt sich Jamaika-Star Shelly-Ann Fraser-Pryce souverän durch, die Namibierin Beatrice Maslingi folgt auf Platz 2. Auch im zweiten Vorlauf taucht eine Jamaikanerin vor einer Namibierin auf der Ziellinie auf: Elaine Thompson-Herah, die 100-m-Olympiasiegerin, ist mit beeindruckendem Speed unterwegs, siegt in 21,66 Sekunden vor Christine Mboma (18), die in 21,97 gleich einen U20-Weltrekord aufstellt.
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Die 32. Olympischen Sommerspiele finden vom 23. Juli bis 8. August 2021 in der japanischen Hauptstadt Tokio statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
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